Fleißige Bienen in der Stadtgemeinde

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KLOSTERNEUBURG (mp). In Niederösterreich stieg die Zahl der Imker im Vorjahr um 167 auf 4547 an. Auch die Zahl der Völker steigt. In Niederösterreich lassen derzeit 41.313 Königinnen von ihrem Hofstaat den begehrten Honig produzieren - das sind 2.301 mehr als im Vorjahr.

Bienen zum Mieten

"Die Imkerei ist in den letzten Jahren von einem Hobby für alte Leute zu einem Mainstream-Produkt geworden. Das Durchschnittsalter hat sich gesenkt und auch immer mehr Frauen gehen der Imkerei nach - daraus ergeben sich neue Ansätze und Einflüsse", meint Roland Hamm, Inhaber der Imkerei Honiggut und der Klosterneuburger Druckerei Druck3400. Sein neuer Ansatz ist dabei das Vermieten von Bienenstöcken über die Plattform bienenmieten.at. Interessierten Personen setzen er und mitwirkende Imkerkollegen für zwei Monate einen Bienenstock in den Garten oder auch etwa auf das Dach von Firmengebäuden. "Grund dafür ist einerseits der Umweltgedanke - die Leute wollen so einen Beitrag leisten. Andererseits ist ein Zweck, dass etwa Obstbäume mehr Tracht tragen", weiß der Klosterneuburger. 50 Stöcke, verteilt im Raum Klosterneuburg, sind unter seiner Obhut.

"Patenschaft ist Kommerz"

Vom Konzept der Bienen-Patenschaft ist Hans Matzinger Junior, der seinem Vater ab und zu in der Imkerei Matzinger behilflich ist, nicht überzeugt. "Die Patenschaft halte ich ein wenig für Kommerz. Einerseits ist es gut, dass die Leute für die stark verringerte Anzahl an Insekten sensibilisiert werden. Je nach Stock sind das aber 60.000 Bienen, für die die Verantwortung übernommen werden muss und oft erhalten die Paten am Ende nicht wie versprochen den Honig, der in ihrem Garten hergestellt wurde, sondern einen minderwertigen", meint er. Bienenzucht generell ist für ihn sehr diffizil und die Imkerei eine mühevolle und langwirrige Arbeit, die ohne das nötige Wissen und Begleitung dazu führen kann, dass Krankheiten gezüchtet werden. Die Einflussfaktoren für das Bienensterben sehen Vater und Sohn, neben anderen Faktoren wie etwa Glyphosat, in der Witterung. "Letztes Jahr hatten wir einen warmen Winter, die Vegetation war zu früh dran und für die Bienen, die zu der Zeit noch nicht fertig entwickelt waren, gab es zu wenig Pflanzen und sie starben. Letztes Jahr war um die Zeit schon alles verblüht, heuer hatten wir eine längere Kälteperiode, da wird es besser", weiß Matzinger Junior.

Imker mit Leib und Seele

Seit 24 Jahren ist Hans Matzinger Senior Imker mit Leib und Seele. 1994 begann er mit nur drei Stöcken seine Bienenzucht, heute leben neben anderen Standorten am Schöpfl oder in Michelbach allein in Weidling 15 Bienenvölker. Bereits vor 10 Jahren unterstützte er werdende Imker und bis heute gibt er sein "bescheidenes Wissen" an Schulklassen und Kindergärten in Klosterneuburg und im Bezirk weiter. Einen Schutzanzug braucht Matzinger Senior selten. "Man muss sich erden bevor man die Bienen durchschaut", weiß er aus Erfahrung. "Es gibt verschiedene Sorten von Honig. Hier in Weidling habe ich ein gemischtes Sortiment an Pflanzen. Da die Bienen hier genug Angebot haben, haben sie Zeit körpereigene Substanzen wie etwa Antioxidantien dem Honig für den Nachwuchs zuzufügen. Der Honig wird damit wirkungsvoller und gesünder", erklärt der Imker. Beim Erhitzen über 40 Grad werden eben jene Stoffe jedoch zerstört. "Die großen Hersteller erhitzen den Honig meist auf 80 bis 90 Grad um die Gärstoffe und den Dreck herauszubekommen und damit die Schleuder besser zu reinigen ist, die körpereigenen Stoffe der Bienen sind dann aber auch weg - da kann man auch gleich Traubenzucker essen [Anm.: Neben Fruchtzucker ist Traubenzucker ein Hauptbestandteil von Honig.]", so Matzinger Senior. "Manche Imker haben einen besseren Ruf als sie verdienen", weiß auch sein Sohn. Auf Nachhaltigkeit und eine ökologische Arbeitsweise sind sowohl Vater als auch Sohn sehr bedacht. Das Wachs für die Waben wird wiederverwendet und aus dem Überschuss entstehen hübsche Kerzen zum Verschenken.

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