Galerie der Moderne im Stiftsmuseum geht in die zweite Saison
Sakrale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit Werken von Ludwig Gebhard bis David LaChapelle.
KLOSTERNEUBURG (red). Seit 900 Jahren zählt das Stift Klosterneuburg (Niederösterreich) zu den bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren des Landes. Zu allen Zeiten hat das Stift Kunst, die im Dienste des Glaubens steht, in Auftrag gegeben und gesammelt. Die Galerie der Moderne im Stiftsmuseum greift diese Tradition auf und präsentiert sakrale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Die aktuelle Auswahl mit zahlreichen neuen Werken sieht sich den Prinzipien des Jubiläumsjahres „Glaube – Begegnung – Friede“ verpflichtet.
Die Themenblöcke „Kreuz“ und „memento mori“ erfuhren in diesem Jahr subtile Ergänzungen durch Grafiken des bayerischen Künstlers Ludwig Gebhard (1933 – 2007). In Gebhards Werk fließen nahezu alle Richtungen der klassischen Moderne zu einer glücklichen Symbiose zusammen.
Der Wiener Maler Martin Polasek (1924 – 2002) arbeitete von 1962 bis 1975 an einem monumentalen Bildzyklus, der für die Ausstattung einer nie gebauten Taufkapelle gedacht war. Diese Bilder wurden vom Künstler „viergesichtig“ gestaltet, das heißt, dass sie sowohl im Hoch- als auch im Querformat und sogar kopfstehend Sinn ergeben.
Der Bereich „Auferstehung“ erhält Zuwachs durch ein Werk von Georg Koenigstein, das eine Paraphrase auf Mathis Grünewalds „Isenheimer Altar“ darstellt und auch die Ergebnisse eines Kunstprojekts der Künstlergruppe Michéle Karbassioun, Vero Smejkal, Fritz Heininger und Georg Melichar, das sich unter Verwendung historischer Schriftproben aus dem Stift mit der Persönlichkeit der Markgräfin Agnes beschäftigt hat, werden gezeigt.
Madonna with Sacred Heart
Verstärkt wird auch die Fotokunst in die Galerie einziehen. Neu erworbene Fotoarbeiten wie etwa „Madonna with Sacred Heart“ von David LaChapelle und der „Agnes von Waiblingen-Altar“ von Agnes Prammer, der für die Ausstellung „Der hl. Leopold“ im NÖ Landesmuseum St. Pölten 2012/13 entstanden ist, wird durch eine spektakuläre Leihgabe des französischen Künstlers Yves Hayat ergänzt. Sein monumentaler Triptychon „Crucifixion III“ kombiniert das an den Werken der Alten Meister angelehnte Bild des toten Christus in der klassischen Gestalt mit gesellschaftskritischen und pazifistischen Aussagen, die in Art einer Tätowierung über den Körper des Heilands gelegt wurden.
Über die Galerie der Moderne im Stift Klosterneuburg
Die Galerie der Moderne versteht sich als Präsentationsplattform von religiöser Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Bogen spannt sich von expressionistischen Werken der 20er Jahre bis zu zeitgenössischen Schöpfungen junger österreichischer Künstler. Diese treten nun in einen spannenden Dialog mit den Werken der Alten Meister, für die das Stiftsmuseum seit vielen Jahrzehnten berühmt ist und die es natürlich weiterhin in gewohnter Art und Weise zu sehen gibt.
Auszug aus der KünstlerInnenliste
Peter Atanasov, Mariele Bergmann, Wander Bertoni, Adrienne Doxat-Fistravec, Günther Frank, Franz Elsner, Oskar Höfinger, Robert Keil, Elke Punkt Fleisch, Markus Redl, Alfred Virant, Ernst Ferdinand Wondrusch, Herwig Zens, u. a.
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