Großübung: Gasexplosion mit vielen Verletzten

- Foto: C. Stallinger
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Blaulichtorganisationen probten in Klosterneuburg für den Ernstfall Struktur, Organisation und Technik für Rettungseinsatz.
KLOSTERNEUBURG. Schreie von Verletzten, die unter den Trümmern liegen, panische Schulkinder und Lehrer in der Schule, deren Nachbargebäude durch eine Gasexplosion zum Einsturz gebracht wurde: so das Szenario für eine Großschadensübung am Wochenende in Weidling. Die Feuerwehren Weidling, Weidlingbach und Klosterneuburg sowie das Rote Kreuz aus Klosterneuburg, Purkersdorf und Schwechat machten sich an die Bergung, Rettung und Versorgung der Betroffenen.
Bergung von Verletzten
Die Feuerwehr Weidling musste mittels Hebekissen mehrere eingeklemmte Personen unter Betonplatten befreien. Gleichzeitig grub die FF Weidlingbach Verschüttete aus einem Erdkegel. Hier stellte nachrutschendes Erdreich eine große Herausforderung dar. Die FF Klosterneuburg rettete mehrere Personen mit Hilfe des Hubsteigers aus einem mehrstöckigen, einsturzgefährdeten Haus. Gemeinsam mussten weiters panische und verletzte Kinder aus einer Schule gerettet werden. In einem Kellerraum waren ebenfalls mehrere Personen von Erdreich eingeschlossen und mussten befreit werden.
Organisation bei der Rettung
Die Einsatzmannschaften des Roten Kreuzes konzentrierten sich anfangs darauf, einen Überblick über Lage und Anzahl der betroffenen Personen zu bekommen. Der Aufbau eines effizienten Versorgungsnetzes war ein Hauptziel dieser Übung. Anschließend erfolgten eine rasche Klassifizierung und die notwendigste Erstversorgung der Verletzten, die danach in die bereitstehenden Behandlungsräume verlegt werden konnten. Sanitäter und Notärzte übernahmen die weitere Therapie und veranlassten den Abtransport in umliegenden Spitäler.
Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams betreuten bereits während der Rettungsarbeiten Leichtverletzte und Angehörige.
Vorbereitung auf das Unvorhersehbare
Kommandant Wolfgang Pötsch war bei dieser Übung Einsatzleiter. Er ist überzeugt, dass ein Szenario wie dieses die Einsatzkräfte jederzeit treffen kann: „Beispiele wären etwa die Gasexplosionen in Wilhelmsburg oder St. Pölten, aber auch ein Erdbeben würde für ähnliche Schadensbilder sorgen. Jüngstes Beispiel ist der tragische Einsatz mit zwei verschütteten Arbeitern im Waldviertel. Durch solche Übungen können wir uns auf schwierige Rettungseinsätze vorbereiten und vor allem auch die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen forcieren.“
Engagement auch bei Laiendarstellern
Insgesamt waren an diesem Samstag-Nachmittag 34 Mitglieder der Feuerwehren, 25 Rotkreuz-Mitarbeiter und 35 Opferdarsteller im Übungseinsatz. Besonderer Dank gilt der Firma Rottner Entsorgungslogistik GmbH, die sowohl ihr Betriebsgelände in der Donaustraße als auch diverses schweres Gerät für die Vorbereitungsarbeiten zur Verfügung stellte.
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