Neueröffnung

Henry Laden: Neues "Schmuckkästchen" in Wördern

ST. ANDRÄ-WÖRDERN (mp). Aus einer Idee des Schweizer Geschäftsmanns Henry Dunant, die er bei der Mithilfe, die Verwundeten nach der Schlacht von Solferino zu versorgen fasste, entstand 1864 das Rote Kreuz. Den Namen des Gründers tragen heute die Second Hand Boutiquen des Roten Kreuzes Niederösterreich, die sogenannten "Henry Läden".

Neben insgesamt 17 weiteren solcher Läden, eröffnete vergangenen Donnerstag auch in St. Andrä-Wördern eine jener Second Hand Boutiquen – und keinen Tag zu früh, denn erst Mitte August diesen Jahres entschied sich, dass sich der soogut Niederösterreich Sozialmarkt – wichtige Anlaufstelle für Menschen mit geringem Einkommen aus dem ganzen Bezirk – mit Jahresende aus Klosterneuburg zurückziehen wird. "Obwohl ein ehrenamtlicher Mitarbeiter von uns Immobilienmakler ist, haben wir in Tulln und St. Andrä-Wördern 1,5 Jahre nach einem Geschäftslokal gesucht. Jetzt haben wir hier ein erschwingliches Objekt in toller Lage gefunden", erinnert sich Dominik Binder, Tullner Bezirksstellengeschäftsführer des Roten Kreuz. 

Dank der ehrenamtlichen Mitarbeiter

Liebevoll dekoriert – sogar das Klavier von der verstorbenen Großmutter von Binders Lebensgefährtin hat dort als Dekorations- und Ablageobjekt eine neue Aufgabe gefunden – präsentiert sich der Wörderner Henry Laden als schicker kleiner Verkaufladen mit Kleidung für Männer, Frauen und Kinder sowie Dekoartikel, Büchern, Spielzeug und vielem mehr zu leicht erschwinglichen Preisen. Für die Umsetzung des Ladens war es äußerst hilfreich, ehrenamtliche Mitarbeiter in den verschiedensten Berufen im Team zu haben, freut sich Binder.

"Das Geschäftslokal der alten Apotheke war glücklicherweise frisch renoviert, nur die Wände haben wir gestrichen. Zwei ehrenamtliche Mitarbeiter des Roten Kreuz, eine Innenarchitektin und ein Lichttechniker, haben den Laden hergerichtet, ein Tischler – ebenfalls ehrenamtlicher Mitarbeiter bei uns – hat die Theke nach unseren Vorstellungen gebaut", erzählt er. Die Wandmalerei im Eingangsbereich – ein Portrait von Henry Dunant – hat das Rote Kreuz dem Weidlinger Künstler Hans Binder zu verdanken. So konnten alles in allem die Ausgaben gering gehalten werden, immerhin soll der Erlös des Ladens Sozialprojekten im Bezirk zugute kommen. 

"Schmuckkästchen" in Wördern

Ganz herzlich bedankte sich Peter Raderer, Bezirksstellenleiter Stellvertreter und Bezirksstellenkommandant des Roten Kreuz Tulln, bei der Eröffnungsfeier und verwies nebenbei auch darauf zur Nachhaltigkeit beizutragen. "Hier hat man die Möglichkeit Sachen, die man nicht mehr möchte, vorbeizubringen und macht nicht vielleicht nur jemand anderem eine Freude damit, sondern verlängert auch den Lebenszyklus der Sachen", so Raderer. Großen Dank sprach er zudem Sylvia Kainz, Bereichsleiterin für Gesundheit- und Soziale Dienste, aus, die "ihr Herzblut da reingesteckt hat". Im Namen der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern bedanke sich Grüne-Gemeinderätin Aida Maas-Al Sania beim Team des Roten Kreuz. Als "Schmuckkästchen" bezeichnete Thomas Wallisch, RK-Landesdirektor für Gesundheit- und Soziale Dienste, den neuen Henry Laden, der an der Ecke Greifensteiner Straße/ Hauptstraße darauf wartet mit neuen Waren gefüttert zu werden – einkaufen kann und darf natürlich jeder. 

ZUR SACHE:

Der Henry Laden in St. Andrä-Wördern hat donnerstags von 14 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. "Es war nicht einfach fixe Öffnungszeiten festlegen zu können. Umso mehr ehrenamtliche Mitarbeiter wir haben, umso öfter können wir später auch geöffnet haben", erklärt der Bezirksstellengeschäftsführer. Verstärkung für das Team ist immer willkommen. Derzeit wird in den Bereichen Verkauf, Lager/Sortierung und Dekoration gesucht.
Mit offenen Händen übernehmen die Mitarbeiter gut erhaltene und gewaschene Kleidung, Assesoires, Schuhe, Taschen, Spielsachen, Bücher, Geschirr und Deko-Objekte. Sie können zu den Öffnungszeiten im Laden abgegeben werden. "Die schönsten Sachen kommen in den Shop", so Binder. Die restlichen Stücke werden entweder auf Flohmärkten für den selben Zweck verkauft oder in der Altkleidersammlung gespendet.