Kängurus im Raum Klosterneuburg

Lucky ist heute ein Jahr alt. Er hat letztes Jahr viel zu früh den Beutel verlassen und nicht mehr zurückgefunden. Es war ein regnerischer Tag und Lucky lag den ganzen Tag am Boden, erinnert sich die Tierhalterin Brigitte Piso. Da er sehr krank war, wurde er aus Thermoregelationsgründen ins Haus genommen und von seiner Besitzerin mit der Hand aufgezogen. "Es war ein sehr riskantes Unterfangen, berichtet Brigitte Piso. Wir haben oft um ihn gezittert. Den speziellen Sauger der Trinkflasche bestellten wir in Holland und die Spezialmilch wurde über Amerika von Australien geliefert. Das alleine zeigt schon seine Umständlichkeit, erinnert sich Piso gut. Immer wieder kam der Schönbrunner Tierarzt wegen Lungenentzündung und motorischen Defeziten. Lucky ist heute austherapiert und ein richtiger Schmuser.

Bennett Wallaby

ist eine kleinere Känguruart, auch Rotnockenkänguru genannt. Die Familie besitzt auch einen Hund namens Luna. 'Der Hund ist der natürliche Feind der Kängurus. Lucky würde sich aufstellen, fauchen und auf den Hund losgehen, würde man sie zusammenkommen lassen. Sie sind also nicht mit anderen Haustieren verträglich. Auch nicht mit Krabbelkindern, das stellen sich die Leute so süß vor.

Kängurus sind keine Haustiere

Kängurus sind Wildtiere. Außerdem sind sie Fluchttiere. Da sie sehr neugierig sind würden sie sofort über ein Loch im Zaun davon laufen, sie wollen wissen was dahinter ist. Es laufen ca 3 Känguruhs herrenlos herum pro Jahr. "Derzeit läuft schon wieder ein Känguruh in OÖ durch die Gegend", erzählt Piso. Es gibt genaue gesetzliche Vorlagen, wie sie gehalten werden müssen. Außerdem sind sie bei der BH anzeigepflichtig. Bei uns leben 4 Erwachsene und 2 Kindewr auf 800 Quadratmeter.

Traum erfüllt

Im September 2013 ließ ich das erste Paar kommen. Kängurus müssen in der Gruppe gehalten werden. Ich pflege sie, füttere sie, streichle sie und beobachte sie. Nach einem anstrengendem Bürotag entspanne ich gemeinsam mit meinen Bennett Wallabys und plötzlich ist die Welt wieder in Ordnung und die Anspannung verflossen.

Medizinische Versorgung

Nur ein Männchen soll sich vermehren dürfen, ansonsten kommt es im Gehege zu Streiterein. Die Kängurus gehören unbedingt kastriert. Weiters gehören sie entwurmt, bei Verletzungen angeschaut. Impfungen brauchen sie keine. Balfans von Schönbrunn kümmert sich um meine Tiere. Gefangen werden sie am Schwanz für die Untersuchung, aber nie wenn ein Kind im Beutel ist, denn das würde herausfallen und könnte sich verletzen.

Känguruhfutter

Die Beuteltiere fressen Gras, Blätter, Äste. "Sie grasen und äsen. Sie sind Vegetarier. Man kann ihnen also Obst und Gemüse in kleinen Mengen zufüttern. Nüsse lieben sie, daher sind das meine ganz speziellen Leckerlis", so Piso. Allerdings muß man aufpassen. Sie dürfen keine spitzen Sachen wie Fichten und Nadeln essen. Tanne und Kiefer schmeckt ihnen gut.
Kängurufutter bestelle ich auch im Ausland. Im Winter brauchen sie dann noch Heu. Ausserdem muss die Tränke beheizt sein.

Tasmanien

Tasmanien ist eine Region in Australien. Dort gibt es ungefähr das gleiche Klima wie bei uns. Daher sind die Bennett Wallabys auch die einzigen die man in Österreich halten kann.

Im Oktober kommt eine Schweizerin und gibt in Klosteneuburg eine Schulung über die >Haltung der Tiere, denn es gibt noch weitere Tiere im Raum Klosterneubrg. Danach bekommt man einen Sachkundenachweis. Das wäre für eine Tierhaltung unbedingt notwendig, so Piso.