Klosterneuburgs Straßen so sicher wie nie
In zehn Jahren hat sich die Zahl der Verkehrstoten halbiert. Warum das so ist und wo noch Gefahr lauert.
KLOSTERNEUBURG (bt). Noch nie kamen auf Niederösterreichs Straßen so wenige Menschen wie 2016 ums Leben. 111 Menschen starben 2016 im Straßenverkehr. Vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele. Das Land führt den Rückgang auf Baumaßnahmen zurück. Wir fragten nach, welche Strecken in der Region bereits entschärft wurden und wo noch Handlungsbedarf herrscht.
Prävention und Bürgerstimmen
Die Stadtgemeinde sieht in ihrem Gebiet keine "extrem gefährlichen Unfallpunkte", ihr Credo lautet jedoch Prävention. "Bevor etwas passiert." Auch Meldungen von Bürgern zu Gefahrenstellen werden schwer gewichtet. "Anfragen werden immer ehestens überprüft und mögliche Maßnahmen im Verkehrsausschuss beraten." Größere Umbauten fanden etwa an den Kreuzungen Weidlingerstraße – Bertholdgasse sowie Brandmayerstraße – Kirchmayergasse statt. "Mit Querungshilfen und neuen Schutzwegen."
Gefahrenpotential ortet Helmut Salat, Leiter der Nö Straßenbauabteilung in Tulln, an der B14 nach Wien: "Der Bereich nach der Stadtgrenze wird mit einer doppelten Sperrlinie geschlossen, aber erst wenn das Wetter besser ist."
Gefahr: Steile Straßen
Während der kalten Jahreszeit leistet der Winterdienst einen enormen Beitrag zur Sicherheit auf unseren Straßen. 1.500 bis 2.000 Tonnen Salz werden pro Saison in Klosterneuburg gestreut. "Unsere Straßen haben Steigungen, die haben's teilweise in Tirol nicht", so Dietmar Schuster, Leiter des Wirtschaftshofes. Kammerjoch, Kollersteig, Leopoldsgraben und Josefsteig verlangen von Winterdienst und Lenkern besondere Aufmerksamkeit. "Die Unfallgefahr geht aber immer vom falschen Verhalten der Lenker aus. Falsche Einschätzungen und überhöhte Geschwindigkeit."
Stadtgebiet bremst aus
"Am Exelberg, spirch Weidlingbach, passieren immer wieder Unfälle. In der Regel wegen überhöhter Geschwindigkeit", sagt Josef Angelmayer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Klosterneuburg. Ebenso an der Umfahrungsstraße im Bereich von Kreisverkehr und Interspar. Während in anderen Bezirken bis zu zwölf Personen im Straßenverkehr verstarben, waren es im vergangenen Jahr im Bezirk Wien-Umgebung fünf. "Ich glaube, weil wir durch den städtischen Bereich, diese Bundesstraßen, wo oft überhöht gefahren wird, nicht haben", meint Angelmayer. Froh, denn "auch die Feuerwehrleute müssen nach solchen Einsätzen betreut werden." Für den kontinuierlichen Rückgang an Verkehrstoten, macht der Kommandant auch bewusstseinsbildende Aktionen verantwortlich. Etwa "Bewusst gelenkt statt abgelenkt", "Aktion Schutzengel", oder "Hallo Auto". Besonders aber die Arbeit der Exekutive: "Ich glaube schon, dass die Überwachung der Polizei Wirkung zeigt. Man kann sich auf keinem Straßenstück sicher sein, dass keine Polizei steht."
Das Standardprogramm
"Alkotests, Straßenkontrollen und Geschwindigkeitsmessungen gehören zum Standardprogramm, sind aber bestimmt auch ein Grund dafür", erklärt Michael Scharf, Kommandant-Stellvertreter von der Polizei. Ganz wichtig sei aber auch zu erwähnen, dass "bei uns kaum Urlaubsverkehr herrscht."
Zur Sache
Im Jahr 2016 kamen in Niederösterreich insgesamt 111 Menschen im Straßenverkehr um das Leben, davon fünf im mittlerweile aufgelösten Bezirk Wien-Umgebung und 17 auf Autobahnen und Schnellstraßen.
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