Koch der Könige: „Zuhause kocht immer meine Frau“

Herbert Hüpfel präsentiert jeden Sonntag im Museum Kierling seine umfangreiche Ausstellung
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Was fragt man jemanden, dessen Auszeichnungen, Ehrungen und Titel bereits mehrere Seiten füllen würden? Doch diese Frage stellte sich erst gar nicht bei meinem Treffen mit dem „Koch der Könige“ Herbert Hüpfel und seiner Frau. Er ist nämlich ein begnadeter Geschichtenerzähler und so wurde es ein langer und faszinierender Nachmittag.

Wie wird man nun zu einem Meisterkoch?

Eigentlich wollte Herbert Hüpfel Elektriker werden, lernte in seiner Jugend Feinmechanik und schließlich die Beamtenlaufbahn bei der Bahn am Weidlinger Bahnhof kennen, bis er im zarten Alter von 16 Jahren zum Militär einberufen wurde, wo er auch erste Bekanntschaft mit dem Küchendienst machte. Zurück aus dem Krieg, verdankte er es vielen Zufällen, dass er in die Berufsschule gehen konnte und schließlich im Schwarzen Kameel lernen durfte.

In Kolumbien begannen die Laufbahn und die große Liebe

Und wieder führte der Zufall Regie: Nachdem Auslandserfahrungen in diesem Beruf von unschätzbarem Vorteil sind, bekam Hüpfel eine Arbeitsstelle in Kolumbien angeboten. Damals wusste er nicht einmal wo dieses Land denn genau lag. Also fuhr er mit dem Zug nach Hamburg und mit einem Bananendampfer fünf Wochen lang Richtung Kolumbien, wo er bei einer Cateringfirma, die Staatsbanketts ausrichtete, zu arbeiten begann. Aus einer saisonalen Auslandserfahrung wurden letztendlich 12 Jahre!
In Kolumbien begann nicht nur seine großartige Laufbahn als Koch, sondern er lernte dort auch seine heutige Frau kennen, die Chefsekretärin bei einer Fluglinie war. Dabei hatte er großes Glück, denn ein Koch hatte in Kolumbien kein sehr hohes Ansehen! „Ich bin noch immer sehr stolz auf sie“, macht der weitgereiste Kochstar seiner Frau das wohl schönste Kompliment nach 58 gemeinsamen Jahren!

Er brachte Amerika nach Wien

Schließlich verwirklichte Hüpfel 1957 sein großes Ziel: Er brach mit seiner Frau alle Zelte ab und ging nach Amerika. Chicago, Indiana und New York waren die Stationen, wo er sich vom Saucier über den Sous Chef zum Chef Gardemanager im noblen Essex House hocharbeitete. Weiter ging es nach Purto Rico und schließlich mit Frau und Kind zurück nach Wien, wo er 30 Jahre Küchenchef im Hotel Intercontinental war. Er war es, der den ersten Hamburger nach Wien brachte und auch die Spare Rips haben wir ihm zu verdanken. Er war der erste Großküchenchef in Wien und richtete jede Ballveranstaltung in der Wr. Hofburg aus. Er bekochte zahlreiche Könige, seine Gästeliste liest sich wie ein Auszug aus dem „Who is who“, er trägt unzählige Titel und Auszeichnungen und ist trotzdem ein ganz natürlicher und liebenswerter Mensch geblieben.

Spannende Ausstellung im Museum Kierling

Was isst ein Spitzenkoch denn gerne privat? „Ich esse alles was meine Frau kocht“, lautet die unerwartete Antwort und fügt hinzu: „Zuhause kocht immer meine Frau!“ Mit seinen mittlerweile 85 Jahren ist der Kierlinger noch quirlig und vital wie eh und je und steht jeden Sonntag von 10-12 Uhr als Kustos der 1. Österreichischen Gastronomiesammlung im Museum Kierling zur Verfügung um über sein spannendes Leben zu erzählen. Schauen und hören Sie sich das an!

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