Lions: Kunstaktion für Bedürftige
Die Bezirksblätter haben den Initiator der Kunstaktion des Lions Club zu einem Interview getroffen.
KLOSTERNEUBURG (mp). Der Lions Club Klosterneuburg-Babenberg veranstaltet heuer bereits zum zweiten Mal den Verkauf von Kunstwerken um Spenden zu akquirieren. Diesmal stehen Druckgrafiken des italienischen Künstlers Livio Ceschin zum Verkauf.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie kamen Sie zur Kunst?
ACHIM GNANN: Mein Interesse an der Kunst liegt im Elternhaus begründet. Mein Vater hat immer Kunstpostkarten und -kalender gesammelt, die ich dann sortieren und klassifizieren musste. Außerdem habe ich immer gezeichnet und gemalt. Als 'Kurator Italienische Kunst' an der Albertina versuche ich alles, was ich bearbeite, abzuzeichnen. Dabei sieht man Spezifika, die man durchs Hinschauen alleine nicht sehen #+würde.
Wie entstand die Idee zu dieser Kunstaktion?
Der Lions Club ist ein internationaler Club mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, der vor etwa 100 Jahren in Amerika gegründet worden ist. Jeder Club ist aber in erster Linie auf die Region, in der er beheimatet ist, fokussiert. Haupttätigkeit der Klosterneuburg Lions sind etwa der Flohmarkt oder Punschstand um Spenden aufzubringen, die für die Unterstützung von Menschen verwendet werden, die in materielle, finanzielle oder gesundheitliche Not geraten sind und ohne Hilfe ihre Schwierigkeiten nicht mehr bewältigen können. Ich als Kunsthistoriker, seit diesem Jahr 'Kunstbeauftragter' bei den Lions, überlege mir immer, wie man die Kunst ins Zentrum des Interesses rücken und durch sie Spenden akquirieren kann. Wenn's darum geht zu helfen, sind alle sehr kooperativ, auch besonders hier in Klosterneuburg.
Wie kam es zu der Kooperation?
Beide Künstler, den deutschen Künstler Georg Baselitz, mit dem wir letztes Jahr diese Aktion starteten, wie auch Livio Ceschin kenne ich durch meine Arbeit. Ich habe Ceschin gefragt, ob er Drucke zur Verfügung stellen würde – er zählt zu den bedeutendsten italienischen Radierern unserer Zeit. Die hier präsentierte Serie umfasst fünf Winterdarstellungen in Treviso, die zwischen 2003 und 2004 entstanden sind. Von jedem Werk stehen mehrere Drucke zum Verkauf. Der Künstler verdient selber aber nichts daran, 10 Prozent gehen zwar an ihn, aber die 30 bis 50 Euro decken kaum die Materialkosten. Die limitierten Werke, die hier verkauft werden, sind außerdem ziemlich die letzten Exemplare, die er überhaupt noch hat.
Wie kommen die Bedürftigen an die Spenden?
Im Club gibt es Sozialreferenten. An die werden solche Fälle herangetragen. Der Lions Club Klosterneuburg arbeitet da eng mit dem Sozialamt der Stadtgemeinde, aber auch mit anderen karitativen und kirchlichen Einrichtungen zusammen. Die Fälle werden geprüft, bei den Clubsitzungen alle 14 Tage wird dann abgestimmt. Es sind meistens kleinere Fälle, wie etwa das Essen und die Nachmittagsbetreuung für die Kinder einer bedürftigen Familie, zum Teil gibt es aber auch größere Projekte wie etwa ein Auto für die Behindertenhilfe St. Martin. Die Arbeit und diese Aktion sind etwas, das mir sehr am Herzen liegt.
ZUR SACHE:
Bei der Präsentation der Werke am Freitag, den 15. Juni um 19:00 Uhr in der Sala Terrena im Stift ist der Künstler selbst zugegen und signiert auf Wunsch die Drucke, die für 300 bzw. 500 Euro pro Stück vor Ort erworben werden können.
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