Porträt Richard Coudenhove-Kalergis ziert nun Europaplatz
KLOSTERNEUBURG (zip). Feierlich wurde das an der Stadtmauer angebrachte Porträt von Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi von Abtprimas Bernhard Backovsky eingeweiht. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager betonte, dass die Stadtmauer als Symbol der Grenzen zu werten sei, denn heute käme man in Europa ohne Schlagbäume, Mauern und Grenzen aus. Der Europa-Platz, wo das von Thomas Kosma aus Kunststein gefertigte Porträt mit dem Namenszug prangt, war während der Türkenbelagerung 1683 umkämpft und nur die Obere Stadt mit dem Stift konnte die Angreifenden aufhalten, bis das deutsch-polnische Entsatzheer unter Führung des Königs Sobieski zu Hilfe kam.
Heinz Wimpissinger von der Europäischen Gesellschaft Coudenhove-Kalergi betonte die Verbindung zwischen Europa-Platz und dem neu installierten Porträt. Richard Coudenhove-Kalergi (1894-1972) war über die Erlebnisse im Ersten Weltkrieg derart erschüttert, dass er die Paneuropa-Union gründete und gilt dadurch als Vordenker der später installierten EU. Nach seinen Vorstellungen sollte die Union Freiheit, Frieden, Wohlstand und Kultur für Europa sichern. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Idee wieder aufgegriffen und Coudenhove-Kalergie gründete 1947 die Europäische Parlamentarier-Union, die EPU. Die europäische Hymne ist ebenfalls durch den Vorschlag Coudenhove-Kalergis beschlossen worden. Somit ist die Verbindung mit dem Gründer der Paneuropa-Union und dem Europaplatz in Klosterneuburg hergestellt.
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