Zehn Jahre Haft für Disko-Räuber
Überfall auf der A1 - Täer zwang Disko-Chef zur Herausgabe des Tresors
PRESSBAUM/ST. PÖLTEN (ip). Heftig protestierte der 24-jährige Bosnier Mario M. gegen das Urteil eines St Pöltner Schöffensenats. Richter Markus Pree brach die Urteilsbegründung für zehn Jahre Freiheitsstrafe, zu der noch der Widerruf einer bedingten Entlassung von 16 Monaten ausgesprochen wurde, daher ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
„Wir haben uns über Sie sehr gewundert, wie man sich so haarsträubend verantworten kann“, meinte Pree, nachdem sich der Bosnier bis zuletzt für nicht schuldig erklärte. Staatsanwalt Karl Wurzer hatte dem einschlägig vorbestraften Mann vorgeworfen, am 20. Februar 2012 den Geschäftsführer einer Wiener Diskothek auf der A1 bei Pressbaum überfallen und gezwungen zu haben, nach Wien zurückzufahren und ihm Geld aus dem Tresor der Disco auszuhändigen.
Der 26-jährige Chef der Diskothek „Empire“ war auch Monate nach dem Vorfall nicht in der Lage, dem, von ihm eindeutig identifizierten Angeklagten vor Gericht zu begegnen. In Abwesenheit des Bosniers berichtete Alexander J. im Zeugenstand von den schlimmsten Stunden seines Lebens, als ihm der Räuber eine Glock-Pistole zuerst an den Kopf, dann an den Unterleib hielt und drohte, ihm die „Eier wegzuschießen“, sollte er seinen Anweisungen nicht folgen.
Die Verantwortung des Beschuldigten vor Gericht, dass ein nicht aufzutreibender Täter seinen Wagen geborgt habe und so vom Lenkrad die Spuren der DNA des Bosniers in den Wagen des Raubopfers gekommen seien, widerlegte eine Gutachterin, da der Hauptanteil der Spur eindeutig dem Angeklagten zuzuordnen war.
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