Lost Places
Der "verwunschene" Steinbruch birgt viele Legenden

- Im "verwunschenen Steinbruch" ist einmal Sandstein abgebaut worden.
- Foto: Hans Ludwig
- hochgeladen von Rainer Seebacher
Unser Leserreporter Hans Ludwig beschreibt einen verlassenen Steinbruch in der Nähe der Redlinger Hütte. In diesem Gebiet soll es auch eine Burg gegeben haben, so eine Legende.
MARIA GUGGING. Im Rahmen unserer Sommerserie haben wir auch über Lost Places in und um Klosterneuburg geschrieben. Immer wieder gelangen nun Tipps von Leserinnen und Lesern zu weiteren geheimnisvollen Orten ein. Unser Leserreporter Hans Ludwig weist auf den "verwunschenen Steinbruch" hin. Der ist von der Redlinger Hütte aus zwar nicht sichtbar, befindet sich aber in der Nähe von dem beliebten Ausflugsziel. Zuvor aber noch eine Bitte: Falls Du einen geheimnisvollen Platz im Raum Klosterneuburg kennst, dann freuen wir uns auf Hinweise, Fotos und/oder Infos darüber.
Start bei der ISTA
Zu erreichen ist der Steinbruch von der Institute of Science and Technology Austria (ISTA) aus über den markierten Weg Richtung Hadersfeld/Kritzendorf. Bei der Abzweigung Richtung Redlingerhütte muss man sich links halten und dann nochmals zweimal links wenden. Man folgt ziemlich gerade aus einen kleinen Wasserlauf. Nach 600 Meter gelangt man zum Ziel. Der Weg ist zwar je nach Jahreszeit sehr verwachsen, Fahrrinnen von Fahrzeugen aber erkennbar. In einer Senke unter dem Nordhang befand sich einmal ein Steinbruch für den Abbau von Sandstein. Nur noch einige, fast unsichtbare Steinhänge sind geblieben, dicht überwachsen von Bäumen und Unterholz, von undurchdringlichen Brombeerhecken, Kletten und mannshohen Brennnesseln.
Redlinger Hütte war Arbeitersiedlung
Über die Geschichte dieser Gegend gibt es einen Blogbeitrag der ehemaligen ORF-Korrespondentin Veronika Seyr. Demzufolge geht die Redlinger Hütte auf eine Arbeitersiedlung der 1780er zurück: Kaiser Joseph II holte zu dieser Zeit Wald- und Steinarbeiter vor allem aus Böhmen und Tschechen. Sie arbeiteten auch für die Sandsteinbrüche in der Umgebung und stellten Schleifsteine her, die als die besten in der ganzen Monarchie galten und bis nach England exportiert wurden. Später kamen dann die „Gastarbeiter“ für die Errichtung der Westbahn dazu. Die Westbahn zwischen Wien und Salzburg wurde übrigens 1860 eröffnet. Ende des 19. Jahrhunderts verwandelten sich die Arbeiterbaracken in einen Wienerwald-Einkehrgasthof, so wie sie damals in den Außenbezirken und rund um Wien aus dem Boden sprossen.
Zerstörte Burg
In der Senke soll es aber auch eine Burg gegeben haben, deren Namen vergessen ist und von der es heute keinerlei Spuren mehr gibt. Um die rankt sich eine grausige Legende: Der Bau soll durch ein schreckliches Feuer zerstört worden sein. Bei diesem Brand sollen auch Kinder im Bau eingeschlossen gewesen sein. Ihre Schreie und ihr Weinen sollen in mondhellen Nächten zu Mitternacht noch zu hören sein. Gruselig!
Der Steinbruch ist auf Google Maps zu finden.
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