Keine Zwangsarbeit
Wenig abgewöhnen können die Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung, Gregor Hoch und Michaela Reitterer, dem Vorschlag von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Asylwerber zur Saisonarbeit zu verpflichten.
Wachstumsbranche
Keine Branche nimmt so viele neue Mitarbeiter auf wie der Tourismus: Die Zahl der Arbeitsplätze in Hotellerie und Gastronomie ist in den vergangenen zehn Jahren um 25,1 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirtschaft um 9,5 Prozent, in der Industrie ist sie sogar gesunken. 2012 wurden für keine andere Position so viele Mitarbeiter gesucht wie als Kellner, Gaststättenköche und Reinigungskräfte: drei Tourismusberufe. Alleine das AMS hat auf diesen Positionen mehr als 63.000 Stellen ausgeschrieben.
„Die Branche wächst so stark, dass wir innovative Ideen sehr schätzen. Zwangsarbeit kann aber kein Konzept für eine mitteleuropäische Volkswirtschaft des 21. Jahrhunderts sein. Das ist eher ein Beitrag zum niederösterreichischen Wahlkampf als zur Wirtschafts- oder Arbeitsmarktpolitik“, erklären Michaela Reitterer und Gregor Hoch, Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) zu Innenministerin Johanna Mikl-Leitners Vorschlag, Asylwerber zur Saisonarbeit zu verpflichten. Hilfreich wären die Anhebung der Zuverdienstgrenze für Asylwerber oder flexiblere Arbeitszeiten, was Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner vorgeschlagen hat.
ÖHV an BMI: Sinnvolle Aktionen fördern
„Alle, die gerne und freiwillig mitarbeiten – ganz egal, welcher Herkunft, ganz egal, warum sie hier sind – sind herzlich willkommen“, hält Reitterer fest. Die ÖHV hat arbeitslose Jugendliche aus Spanien und mitarbeitersuchende Hoteliers in Österreich zueinander gebracht. Via www.oportunidad-austria.es melden sich immer noch viele, die gerne hier arbeiten. „Das macht Sinn. Wenn die Innenministerin einen Beitrag zur Arbeitsmarktpolitik leisten will, soll sie diese Aktion unterstützen. Sie liegt ihrem Haus vor“, so Reitterer.
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