Leidenschaften vereinen: Türme bauen
KLOSTERNEUBURG / WIEN. In Klosterneuburg bekannt als Jäger, in Wien auch als erfolgreicher Zimmermeister, stand Hans Matzinger beim Bau des "Bahnorma-Turms" am Wiener Hauptbahnhof in statischen Fragen den Architekten zur Seite.
Begehbarer Holzturm
Bereits im Jahr 2008 startete ein Wettbewerb, wo Matzinger gemeinsam mit einigen "RAHM-Architekten" durch eine Juryentscheidung gewann. Nach einem Jahr konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, seither besuchten knapp 200.000 Besucher den Holzturm.
Mit einer Höhe von exakt 66,7 Metern war der sogenannte "Bahnorama" der höchste begehbare Holzturm europaweit. Zwei Lifte fahren auf die Plattform, welche sich auf 40 Metern befindet. "Der Turm wurde aus 160 Kubikmetern Fichtenholz gebaut und wiegt 135 Tonnen.", erklärt Hans Matzinger. Neben dem Gebrauch als Aussichtsturm, fungierte der Bahnorama auch für die Baustellenbeobachtung während des Baus des Hauptbahnhofes. Und das wurde auch hoch angesehen, denn im Jahr 2012 gewann der Holzturm den "Holzbaupreis Niederösterreich".
Jagd auf die Stadt
Doch wie ist das Gefühl, wenn man auf sein Werk blickt? "Naja, ich bin Jäger und Holztechnikingenieur. Mit so einem Bauwerk konnte ich all meine Leidenschaften – Holz und Bauen – vereinen.", so Matzinger. Und nicht nur das, der Klosterneuburger wollte damit auch die Leute faszinieren: "Aus dieser Höhe hinunterzuschauen zieht viele Menschen, und natürlich auch mich, in den Bann." Doch auch privat baut Hans Matzinger Türme aus Holz und zwar Jagdhochstände, welche mindestens zehn Meter hoch sind. Und hier kann der Jäger auch vom Alltag abschalten: "Da kann man relativ einfach aus der schnelllebigen Hektik ins Kronendach der Bäume entfliehen."
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