Leopoldi: Ein Fest in allen Ehren
Der Leopoldimarkt ist ein jährliches Highlight im Klosterneuburger Veranstaltungskalender.
KLOSTERNEUBURG (mp). Sogar seine eigene Hymne hatte das Leopoldifest, getextet und gesungen von der Band "Die Owezarer", die aus vier jungen Klosterneuburgern bestand. Zwischen Schaumrollen und Kokosbusserln lugt heute der Klosterneuburger Peter Gschwandtner jedes Jahr auf die Besucher des Marktes. Er ist Besitzer des beliebten Süßigkeiten-Standes "Zur Naschkatze" und dem Maiskolben. Für ihn ist der Leopoldimarkt ein "extremer Traditionsmarkt". "Schon mein Großvater stand in dem Standl. Mittlerweile sind wir seit 60/70 Jahren am Leopoldimarkt vertreten", meint Gschwandtner. "Wie ich klein war, war ich auch immer hier. Besonders für Kinder ist der Leopoldimarkt – und ganz wichtig, der Kindernachmittag – ein Highlight. Das Fest ist eine Institution, die unbedingt erhalten bleiben muss", schwärmt auch die Klosterneuburger Mutter Elke Vonderlind von dem Fest, das am Rathausplatz stattfindet.
Brauchtum "des Heiligen"
Viele wissen jedoch gar nicht, wie es eigentlich zu dem Brauchtum kam. Markgraf Leopold III., der die Beinamen "der Heilige" oder "der Fromme" trug, war nicht nur Gründer des Stiftes Klosterneuburg. Rund 300 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1136, wurde er von Papst Innozenz VIII. 1485 schlussendlich tatsächlich heilig gesprochen und 1663 von seinem Namensvetter Kaiser Leopold I. zum Landespatron von Niederösterreich und Wien erhoben. Der Wunsch des Kaisers war es, "dass der Festtag des Heiligen mit entsprechender Würde und gebührendem Aufwand begangen werden sollte."
Tradition feiern
"Leopoldi, du warst a guada Mann", sangen schon "Die Owezarer". Ehemals wurden in seinem Namen Bankette mit Turnieren und Tänzen veranstaltet, heute begeistert der Leopoldimarkt jedes Jahr um den Jahrestag seines Todes, den 15. November mit rund 80 Marktständen, der Leopoldi-Weinkost in der Babenbergerhalle, etwa 30 Vergnügungsbetrieben und dem traditionellen "Fasslrutschen". "Für Kinder und auch für Erwachsene ist das sicher lustig. Ich fahre zu der Zeit aber immer weg. Ich wohne hinter dem Stadtamt. Laut ist es dort zwar nicht, aber bei den vielen Leuten kann ich nicht mit meinen Hunden rausgehen", meint die Anrainerin Gertrude Kauper. Dennoch: "Ich kenne sogar Leute, die extra aus Wien herkommen", meint sie. Leopoldifeste gibt es in vielen Gemeinden, besonders der Klosterneuburger Leopoldimarkt, Sterbeort und letzte Ruhestätte des Heiligen und daher Zentrum der Feierlichkeiten, lockt zahlreiche Besucher in die Babenbergerstadt.
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