Wuffi ist auf und davon: Hund mit "leerem Reisepass"
Wenn der Hund das Weite sucht, ist richtige Registrierung Gold wert – das ist jedoch eine Seltenheit.
KLOSTERNEUBURG/PURKERSDORF. Der Schreck sitzt bei dieser Szene jedem Hundebesitzer in den Knochen: Kurz war die Tür unbeachtet offen und schon ist Wuffi ungesehen raus und auf der Suche nach Abenteuern. Doch wo beginnt man die Suche? Der geliebte Vierbeiner kann überall sein.
Der "leere Reisepass"
Zum Glück gibt’s hilfsbereite Mitbürger, welche den Hund aufnehmen und versuchen über den Chip, welcher seit 2010 Pflicht ist, den Besitzer zu erreichen. Oft passiert es dann aber, dass der Chip nicht registriert ist. Das heißt, es sind keine Daten zu den Besitzern enthalten. Beatrice Aigner, Obfrau des Tierschutzvereins, erlebt das viel zu oft: "In der Woche kommt das bestimmt drei bis vier Mal vor." Grund für die Nichtregistrierung sei, "dass auf die Registrierung hinzuweisen vergessen wird." Aigner setzt einen nicht registrierten Chip in Verbindung "mit einem Reisepass, wo nichts drinnensteht." Aus diesem Grund hat sich der Verein zwei Chip-Lesegeräte zugelegt. "Oft haben wir Fundhunde, welche nicht registriert sind, da sind wir dann schon sehr froh, dass wir über Facebook sehr viel geteilt werden." Ansonsten sei es schwer, den Besitzer ausfindig zu machen. Deshalb bietet die Obfrau jedem Herrchen und Frauchen gerne an, vorbeizukommen und den Chip auszulesen, gegebenenfalls den Hund zu registrieren oder gar Telefonnummern oder Adressen zu aktualisieren.
Falsch oder nicht registriert
In oftmaligem Kontakt steht Aigner auch mit Michaela Eigl, dem Gesicht hinter der 35.000 "Gefällt mir"-starken Facebook-Seite und dem Verein "Hunde entlaufen vermisst gefunden in Österreich". "80 Prozent der Hunde, die mir zugeschickt werden, sind gar nicht oder mit alten Daten registriert", weiß auch Michaela Eigl. Durchschnittlich fünf bis sieben Meldungen über vermisste oder gefundene Hunde werden ihr täglich zugeschickt und fleißig via Facebook geteilt. Grund für die mangelnde Registrierung sei oft auch Fehlinformation, meint Michaela Eigl: "Viele Leute sind der Meinung, dass es schon ausreicht, wenn man den Hund bei der Gemeinde meldet – aber das stimmt nicht, das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu tun."
ZUR SACHE:
Nach dem Kauf muss der Hund tierärztlich gechipt werden. Registriert der Tierarzt den Hund nicht, kann man das via Internet (z.B. animaldata.com) oder beim Tierschutzverein machen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.