Rosskastanie
Bienen und Natur – NEWS
vom fröhlichen Imker
KW 14/2016
In diesen News möchte ich mich mehr der natürlichen Schädlingsbekämpfung gegen die Kastanienminiermotte widmen, weil die Rosskastanie eine der wenigen einheimischen Bäume ist, deren herrlicher Nektar für die Honigbiene sorgt. Ein echter Rosskastanienhonig ist einer der geschmackvollsten Honige.
Was kann man tun um die Rosskastanie vor der gefräßigen Miniermotte zu schützen?
Am besten erweist sich immer noch das Laub im Herbst zu entfernen. In einem Kilogramm trockenem Laub können mehrere Tausend Puppen der Miniermotte sich befinden. Dieser Tipp ist im Frühjahr zu spät. Aber viel-leicht denken sie diesen Herbst daran. Schwierig bis unmöglich ist diese Methode natürlich bei bepflanzten Baumscheiben.
Die nächstbeste Methode ist das Dezimieren der Motte durch Pheromon-fallen. Diese Duftstoffe simulieren ein Superweibchen und lässt die Männchen wie ferngesteuert in die Fallen fliegen. (Ähnliches Verhalten wie der Jungfernflug einer Jungkönigin bei der Honigbiene). Übrigens dieser Pheromonduft der Motte wirkt äckeleregend für die Honigbiene. Sie fliegt gar nicht hin um es zu „Beschnuppern“.
Da im Frühjahr, ab Mitte April bis Anfang Mai, die ersten Falter aus dem Boden schlüpfen und neugierig am Stamm der Rosskastanie entlang flattern, ist es sinnvoll eine stammumfassend und beleimte Falle anzubringen. Diese Fangstreifen werden an den Stamm angebracht, mit Sprühleim behandelt und anschließend mit Pheromonen bestückt. Größere Bäume sollte man bei der Stammverzweigung zur Krone zusätzlich mit 2 – 3 Deltafallen bestücken. Man kann fix und fertig solche „Minierstreifenfallen“ bei der Firma Witasek beziehen. Sie kosten je nach Umfanggröße zwischen 60,-- € bis 120,-- €. Diese einfachere Anwendung der Fallen ist somit kostengünstiger als jede bienenschädliche Spritzanwendung.
Die Leimtafeln und –streifen können übrigens wiederbeleimt werden. Sollte die Verschmutzung zu stark sein, kann der Leim mit Speiseöl-getränkten Fetzen abgelöst werden. Nach dem Abwaschen mit Seifenwasser und Trocknung kann erneut Leim aufgebracht werden. Das spart Geld und vermeidet Müll.
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