Auf die Dosis kommt es an
Ein Antibiotikum, das in der Wiese wächst? Ein zartes rosa Blütengeflecht gegen Fußschweiß? Pflanzensaft gegen Fieberblasen?
Bei einer Kräuterwanderung auf den Weinviertler Buschberg erfährt man von Urkräften, die in Wald- und Wiesenpflanzen schlummern, und die nur darauf warten, von uns richtig erkannt und angewendet zu werden. Allerdings ist es eine Kunst, die Pflanzen richtig zu bestimmen, da helfen die Erklärungen der Experten. Für den Laien ist es vor allem im Frühling nicht einfach, junge Pflänzchen ohne Blütenstand richtig zuzuordnen.
So lernt man von Kräuterführerin Helga Eisenhut, dass gelb blühende Pflanzen häufig bitter schmecken, und somit anregend für Leber und Galle sind. Der bekannteste gelbe Vertreter ist der Löwenzahn, und allein über diese Pflanze und ihre Anwendung als Salat, Tee, Tinktur oder Salbe ließe sich ein Nachmittag gestalten.
Einige Kräuter haben jedoch auch unangenehme Nebenwirkungen und sind sogar giftig, aber es hat schon Paracelsus erkannt: die Dosis macht das Gift.
Die "Kraudara" wissen Bescheid, welche Teile der Pflanze auf welche Art anzuwenden sind, und bieten einen wahren Fundus an Wissen über Hausmittel, Kosmetika und Kochrezepte an.
Auf diese Art geschult werden die nächsten Wanderungen noch abwechslungsreicher ausfallen, wenn man bewußt an Brennesseln streift, an Hopfenspitzen knabbert, Baumharz lutscht und mit einem herzhaften Biss in einen Löwenzahnstängel seine Leber entgiftet.
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