Chemie war auch im Trinkwasser
Der Korneuburger Wasser-Skandal ist nun um eine Facette reicher: auch im Trinkwasser war das Gift.
KORNEUBURG/LEOBENDORF (sz). Am Montag Vormittag startete man auf dem Kwizda-Gelände in Leobendorf mit einem Feldversuch. "Der Versuch soll klären, welche Aktivkohle für die Reinigung des Grundwassers am effektivesten ist", erklärt Kwizda-Pressesprecherin Michaela Hebein. Zusätzlich habe man, so Hebein, bereits vor mehreren Wochen einen Laborversuch zur Behandlung des verunreinigten Grundwassers mit Ozon in Auftrag gegeben. "Diese Maßnahme könnte zusätzlich zur Aktivkohlefilterung eingesetzt werden", erklärt die Pressesprecherin. Mit den Ergebnissen rechne man bis Ende November.
Traurige Gewissheit
Das Trinkwasser ist in Ordnung – so wurde es seit Bekanntwerden des Wasser-Skandals laufend von Behörde und EVN kommuniziert. Was die Korneuburger Stadtbrunnen betrifft und all jene, die davon versorgt werden, so stimmt diese Aussage. Traurige Gewissheit ist es jetzt jedoch, dass bereits im Jahr 2011 mit Chemikalien belastetes Wasser durch die Trinwasserleitungen der EVN floss. Nachgewiesen werden konnte dies mit Hilfe der Eiswürfel-Aktion, die von der Bürgerinitiative "Pro reines Wasser" und Global 2000 durchgeführt worden ist. 22 gefrorene Wasserproben wurden untersucht, in 13 davon konnten Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Zwei Proben konnten auch aus dem Jahr 2011 gesammelt werden, eine davon ist "positiv".
"Wie kann das sein?", fragen sich da nicht nur die Mitglieder der Bürgerinitiative, die von dem Ergebnis mehr als nur geschockt sind. "Damit hätten wir nicht gerechnet", sagt Matthias Schabl. Man geht sogar so weit, die sofortige Suspendierung von BH-Stv. Peter Suchanek zu fordern, sowie eine Sonderprüfung aller Gewerbebetriebe, speziell auf Abwasserbecken, damit jede weitere Kontamination ausgeschlossen werden kann.
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