Achtung
Herbstzeit ist Wild-Unfallzeit
Alle 17 Minuten ereignet sich auf NÖs Straßen ein Unfall mit einem Wildtier – nicht immer enden sie glimpflich.
BEZIRK KORNEUBURG. Die Tage werden kürzer, schon früh versteckt sich die Sonne und es wird herbstlich dunkel in den Abendstunden. Das ist genau jene Zeit, in der Rehe und Hasen aktiv werden. Vorsicht ist also für Autofahrer geboten. Denn ein Zusammenstoß mit einem Wildtier kann schlimme Folgen haben.
"Trifft man etwa mit 50 km/h auf einen 20 kg schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und Fahrer. Bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht zwei Tonnen", weiß Reinhard Kandler vom ÖAMTC-Stützpunkt Langenzersdorf.
Keine riskanten Ausweichmanöver
Mehr als 92 Prozent der Wildunfälle mit Personenschaden ereignen sich im Freiland, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) mitteilt. Die größte Gefahr droht Autofahrern dabei jedoch nicht durch einen Zusammenstoß, sondern durch oft riskante Ausweichmanöver. "Wenn man etwa mit dem Auto im Gegenverkehr landet oder einen Baum am Straßenrand touchiert, sind die Folgen dramatischer, als bei einem Zusammenstoß mit dem Wildtier", erklärt Kandler. Reagiert der Fahrer richtig, ist die Verletzungsgefahr bei einem Crash mit einem Wildtier für Autoinsassen relativ gering.
Sofort Polizei verständigen
Doch wie verhält man sich richtig, wenn es doch einmal zu einem Wildunfall kommt? Bezirksjägermeister Andreas Arbesser weiß es: "Als oberstes Gebot gilt, das Tier auf keinen Fall mitnehmen. Bei einem Unfall umgehend die Polizei verständigen. Macht man das erste später, gilt das als Fahrerflucht."
Zudem ist das Melden eines Unfalles auch deshalb wichtig, weil die von der Polizei verständigten Jäger einem möglichen qualvollen Leiden des Unfalltieres ein Ende setzen können.
Geschwindigkeit drosseln
Um einen Wildunfall zu vermeiden, ist es wichtig, vor allem in der Dämmerung oder bei Dunkelheit "angepasst" zu fahren. "In manchen Gebieten die Geschwindigkeit vielleicht sogar noch reduzieren", erklärt Arbesser.
Sollte dennoch auf einmal ein Tier auf der Straße stehen, hängt es von der Reaktion des Lenkers ab, wie der Unfall endet. "Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und das Fahrzeug nicht zu verreißen, sonst ist eine Kollision schon vorprogrammiert. Am Besten, dosiert und kontrolliert abbremsen", rät der Bezirksjägermeister.
Und auch der ÖAMTC-Stützpunktleiter hat noch einen Tipp: "Sieht man ein Wildtier, muss man die Geschwindigkeit reduzieren, das Fernlicht ausschalten und hupen. Hat das Tier die Fahrbahn überquert oder läuft es davon, heißt es weiter vorsichtig sein, da Wildtiere meist in Gruppen unterwegs sind."
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