Sanierung mit Hindernissen
Langenzersdorfs Senioren können wieder aufatmen
- Seit einem Jahr eingerüstet – das Seniorenwohnheim.
- Foto: Peter König
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Anfangs optimistisch, später ernüchtert – die Sanierung der Senioren-Wohnhausanlage in Langenzersdorf verlief nicht ganz nach Plan.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Schmutz, Wasserschäden, Lärm – so lautet die Bilanz der Sanierung der Langenzersdorfer Senioren-Wohnhausanlage. Dass diese bei "vollem Betrieb" über die Bühne geht, war und ist eine große Herausforderung.
38 Wohnungen gibt es in der 1988 erbauten Anlage, ebenso eine Arztpraxis und eine Konditorei. Neben einem zusätzlichen Aufzug und einem barrierefreien Eingang, wurde bereits eine PV-Anlage auf dem Dach errichtet, die Heizungsanlage getauscht, ebenso die Fenster. Sechs Wohnungen waren zu Sanierungsbeginn frei, diese sollten als Ersatz für die Bewohner dienen, wenn in ihren eigenen gearbeitet wird.
- Startschuss für die Sanierung der Senioren-Wohnhausanlage: das war im Jänner 2020, im April sollte es dann losgehen…
- Foto: Sandra Schütz
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Kritik vom "Freien"
Von einem "Sanierungsdesaster" spricht nun Gemeinderat Peter König. Vor kurzem noch VP-Mandatar, nun "Freier" im politischen Gremium. Er bemängelt nicht nur die fehlende Betreuung der Bewohner vor Ort, sondern auch Feuchtigkeitsschäden im Haus, nicht nachvollziehbare Arbeitsschritte und die generell lange Dauer der Baustelle. "Von den mittlerweile überzogenen Kosten ganz zu schweigen", fügt König hinzu. Und dass der ursprünglich geplante Gemeinschaftsraum nun nicht errichtet wird, stößt dem Mandatar ebenso sauer auf.
Gerüst kommt weg
Seit gut einem Jahr steht das Gerüst. Gerade in Lockdown-Zeiten eine Belastung für die Bewohner. "Ja, wir hatten Rückschläge. Die wurden aber in erster Linie durch Corona und damit verbundene Materialknappheit verursacht", berichtet Bürgermeister Andreas Arbesser. "Einer Gemeinde geht es da nicht anders, als jedem privaten Bauherrn auch." Dass manches nicht so funktioniert habe, wie man es sich vorgestellt hatte, gibt der Orts-Chef zu. "Das Material für die Dachsanierung ging aus. Durch die provisorische Abdeckung kam Wasser rein. Die Schäden wurden aber alle schon wieder saniert." Und um für die Zeit der Beeinträchtigung eine Entschädigung bieten zu können, wurde der Mietzins auch reduziert.
- Im hinteren Bereich der Wohnhausanlage ist die Fassade bereits fertig.
- Foto: Bernhard Rainer
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Sollte die umfangreiche Sanierung eigentlich im Spätherbst 2021 abgeschlossen sein, so wird es nun wohl das Frühjahr 2022 werden. "Das Gerüst im hinteren Bereich ist bereits weg, vorne wird es in den nächsten Wochen so weit sein", erzählt Gemeinderat Bernhard Rainer. Er war in den letzten Monaten immer vor Ort, hielt Kontakt zu den Bewohnern und half, wenn es notwendig war. "Wir haben den Bewohnern sogar beim Übersiedeln geholfen, auch die Gemeindemitarbeiter haben kräftig geschleppt. Im letzten Jahr sind da bei mir sicherlich 1.000 Stunden zusammengekommen."
Gerade ziehen die letzten Bewohner in ihre eigenen vier Wände zurück. "Jetzt werden dann noch die leerstehenden Wohnungen saniert", erklärt Rainer. Für den nun fehlenden Gemeinschaftsraum hätte es schlussendlich doch keinen Bedarf gegeben. "Herr Pfaffl von der Konditorei hat uns angeboten, seine Räumlichkeiten am montäglichen Ruhetag nützen zu können. Und das reicht aus."
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