Preis für Armen-Bischof
Bischof Erwin Kräutler erhielt den my way-Stiftungspreis 2012 in der Höhe von 10.000 Euro.
HAGENBRUNN (km). Als "Bischof der Armen" kennt man den 1939 in Koblach geborenen Erwin Kräutler. Seit 30 Jahren ist der Vorarlberger Bischof von Altamira in Xingu, der flächenmäßig größten brasilianischen Diözese der Welt (viermal so groß wie Österreich), mit etwa 400.000 Einwohnern, davon 3.400 Indianer.
Gefährliche Verfolgung
Bischof Kräutler kämpft seit mehr als vier Jahrzehnten gegen Ausbeutung, Plünderung und Landraub. Auch politische Verfolgung und Drohungen konnten ihn nicht aufhalten. Bei einem Mordanschlag im Jahr 1987 wurde Kräutler lebensgefährlich verletzt. Ebenso setzte er, als sein Ordensbruder Hubert 1995 und seine Ordensschwester Dorothy 2005 umgebracht wurden, seine Arbeit unbeirrt fort.
Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt Bischof Kräutler für seinen kompromisslosen Einsatz für Menschenrechte und Solidarität mit den unterdrückten Völkern Südamerikas 2010 den Alternativen Nobelpreis.
Rücksichtslose Zerstörung
Bei der Überreichung des my way-Preises in Hagenbrunn, sprach Bgm. Ernst Fischer dem Bischof: "Wir wollen Sie unterstützen und Ihnen den Preis in Dankbarkeit und Würdigung Ihrer Leistungen überreichen."
"Es ist kein Almosen, wir brauchen das. Der Bau des Riesenstaudamms geht mit großen Schritten voran. Damit schneidet man den Indianern einfach das Wasser ab und versucht sie mit Geschenken mundtot zu machen. Ein ganzes Gebiet wird zerstört, ohne dass wir wissen, welche Konsequenzen dies hat. Wie kann man das verantworten?", erzählte Bischof Erwin Kräutler in seiner Dankesrede.
Der my way-Stiftungspreis geht regelmäßig an eine internationale Persönlichkeit, die sich für wohltätige und gesellschaftspolitische Zwecke einsetzt. Bischof Kräutler ist der neunte Preisträger.
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