Im vergangene Jahr 2019 wurden in unserem Gemeindegebiet mehr als 1000 Bäume ausgepflanzt.
Sierndorf macht den Wald „klimafit“
Sierndorf macht den Wald „klimafit“
Im vergangene Jahr 2019 wurden in unserem Gemeindegebiet mehr als 1000 Bäume ausgepflanzt.
In der Gemeinde Sierndorf war der Zuwachs an Waldflächen in den letzten Jahrzehnten mehr als 30%
Mit seinem Waldbewirtschaftungsplan nimmt die e5-Gemeinde Sierndorf eine Vorreiterrolle in Niederösterreich ein. So macht Sierndorf bereits jetzt ihre gemeindeeigenen Wälder "klimafit".
Die Wälder sind vom Klimawandel besonders betroffen, da diese auf Veränderungen nicht kurzfristig reagieren können. Die veränderten Klimabedingungen stellen daher für unsere heimischen Wälder eine besondere Herausforderung und Bedrohung dar.
Eine angepasste Bewirtschaftung schützt den Wald
Die e5-Gemeinde Sierndorf hat daher, gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer NÖ, ein Konzept für den gemeindeeigenen Wald ausgearbeitet, um diesen auf zukünftige Klimaveränderungen vorzubereiten und anzupassen. Ziel ist eine nachhaltige Bewirtschaftung unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten. Neben der Verjüngung der Bestände mit standortgerechten Baumarten werden durch angepasste Pflegemaßnahmen vitale Bestände im Alter gesichert.
Ein wesentlicher Beitrag, um das Ausmaß des Klimawandels zu reduzieren ist, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Substitutionseffekt durch die vermehrte Verwendung von Holzprodukten. Damit kommt der heimischen Forstwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Anpassung auf das geänderte Klima zu.
Bereitstellung von Nutzholz, Energieholz und Brennholz
Vor zwanzig und mehr Jahren war es selbstverständig, dass Bäume zum Zweck der Gebäudeheizung gerodet wurden. Daher war eine ständige Erneuerung des Waldes durch Neuauspflanzungen gegeben.
Seit mehreren Jahrzehnten wird aber immer mehr auf die Beheizung mit Holz verzichtet und die bequemere Beheizung mit Erdöl, Erdgas und Strom bevorzugt. Dadurch ist es zu einer großen Überalterung unseres Waldes gekommen. Durch eine standortgerechte Bewirtschaftung und Auspflanzung von Bäumen, die für unser Gebiet im Hinblick auf den Klimawandel geeignet sind, soll der Wald wieder erneuert und klimafit gemacht werden.
Neben der Etablierung eines klimafitten Waldes wurde auch ein vorbildhaftes Nutzungskonzept, welches ganz im Zeichen der Sierndorfer Kreislaufwirtschaft steht, erarbeitet. Fast alle öffentlichen Gebäude sind an die Nahwärme angeschlossen, und werden zum Teil mit Hackschnitzel aus dem eigenen Holz versorgt. Zusätzlich stellt die Gemeinde Sierndorf auch ihren Bürgerinnen und Bürgern Brennholz aus dem gemeindeeigenen Wald zur Verfügung.
Bewirtschaftete Wälder sparen mehr CO² ein
Rund 3,6 Milliarden Tonnen CO² sind in Österreichs Wäldern gebunden. Das entspricht der mehr als 40-fachen Menge des jährlichen CO²-Ausstoßes in Österreich von 79,7 Mio. Tonnen CO². Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder steigert ihre Klimaschutzleistung.
In einem naturbelassenen Wald stellt sich langfristig ein biologisches Gleichgewicht mit einem mehr oder weniger gleichbleibenden Kohlenstoffspeicher ein. Die Bäume wachsen nicht endlos, sondern sterben irgendwann ab und verrotten. Dabei wird der im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder frei. Gleichzeitig wachsen durch natürliche Verjüngung neue Bäume heran, die wieder CO² einfangen. Der naturbelassende Wald ist CO²-neutral, bringt über einen langen Zeitraum betrachtet aber keinen zusätzlichen CO²-Senkeneffekt.
Im bewirtschafteten Wald hingegen werden alte Bäume entfernt, bevor sie beginnen zu verrotten und CO² wieder abzugeben. Das schafft Raum und Licht für neue Bäume, die unter diesen Bedingungen schneller wachsen und wieder aktiv CO² entziehen. Neuer Kohlenstoffspeicher entsteht, während sich der bisherige Speicher im entnommenen und genutzten Holz fortsetzt.
Bewirtschaftete Wälder binden noch viel mehr CO². Bäume werden entnommen und genutzt, bevor sie verrotten und dabei CO² abgeben. Neue Bäume wachsen nach und entziehen wieder CO². Die gewonnenen Holzprodukte verhindern CO², das durch den Einsatz anderer Stoffe entstehen würde. Forst & Holz sind Wirtschaftsmotoren mit CO²-Ersparnis.
Die Bringung und Verarbeitung von Holz wirken sich positiv auf den CO²-Haushalt und das Klima aus.
Über einen Zeitraum von 300 Jahren betrachtet hat ein nicht bewirtschafteter Wald so gut wie keine Auswirkungen auf die CO²-Menge in der Atmosphäre. Mit einer Einsparung von 0,5 Tonnen CO² pro Hektar weist er praktisch keine CO²-Senkenleistung auf. Das geht aus Untersuchungen auf Basis von 300 Hektar Wald mit idealer Altersklassenverteilung hervor. Hingegen zeigt sich, dass in einem bewirtschafteten Wald durch die Realisierung von Substitutionseffekten aus energetischer Nutzung rund die 10fache Menge CO² eingespart werden kann. Die CO²-Senkenleistung liegt bei 5,34 Tonnen CO² pro Hektar und wäre noch vielfach höher bei stofflicher Nutzung des Holzes.
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