Troubels bei den ÖBB
Chef der ÖBB Tochterfirma Erlebnisbahn, Johann Narrenhofer aus Ernstbrunn, unter schwerem Verdacht.
ERNSTBRUNN (fd). Kompetenzüberschreitung, wenn nicht sogar Betrug. Diese schweren Verdächtigungen werden gegen den, seit voriger Woche suspendierten, Abteilungsleiter der ÖBB-Tochterfirma Erlebnisbahn von der internen Konzernsicherheit vorgebracht beziehungsweise untersucht.
Immer unter Volldampf
Narrenhofer ist nicht nur Abteilungsleiter der Erlebnisbahn, sondern er ist (oder war) die Erlebnisbahn. Seit 33 Jahren bei den ÖBB, war er die Triebfeder dieser Bahntochter und der Strecke Wien Ernstbrunn. Vor allem aber ist er auch ein Hauptinitiator der geplanten "regiobahn" auf dieser Strecke. "Wenn er sich für eine Sache einsetzt, dann immer mit aller Kraft, immer mit Volldampf", wird der FPÖ-Gemeinderat von Bekannten beschrieben. Narrenhofer hat sich aber auch als Kritiker der ÖBB-Führung hervorgetan, was ihm betriebsintern zumindest in den oberen Etagen sicher keine Freunde brachte.
Zu billig verkauft
Narrenhofer soll den denkmalgeschützten ehemaligen Präsidentenwaggon "Salon 10" (Baujahr 1966) viel zu billig an das Eisenbahnmuseum in Strasshof verkauft haben, obwohl bessere Angebote aus dem Ausland vorlagen. Außerdem soll er an befreundete Vereine alte Lokomotiven zu Dumpingpreisen verkauft haben, um sie dann für die Nostalgie-Fahrten von den Vereinen zu mieten.
Betrieb bleibt aufrecht
Bürgermeister Horst Gangl (ÖVP) betont, dass er die ÖBB-betriebsinternen Untersuchungen nicht kommentieren kann, dass er aber hinter Narrenhofer steht. "Seine Leistungen für die Gemeinde, im besonderen für die Erlebnisbahn sowie die ,regiobahn', sind beispielhaft", betont er. "Der planmäßige Betrieb der Erlebnisbahn auf unserer Strecke steht, laut ÖBB, zumindest für 2014 außer Frage. Dies wurde mir jedenfalls von Landesrat Karl Wilfling zugesichert. Auf die Entwicklung der ,regiobahn' haben die Vorwürfe gegen Narrenhofer auch keinen Einfluss."
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