Unterrohrbach verabschiedet sich von Franz Steirl
UNTERROHRBACH. Sang- und klanglos ist ein Unterrohrbacher Bürger aus dem Dorfleben verschwunden – ohne Ankündigung an der Gemeindetafel, ohne Glockengeläut, ohne Zeitungsnotiz.
Franz Steirl war eine bekannte Erscheinung im Dorf, wenn er mit seinen Hunden seine täglichen Runden durchs Dorf drehte – morgens, mittags und abends.
Man kannte ihn nicht nur in Unterrohrbach, sondern auch in Oberrohrbach am Wiesenweg, in Korneuburg, wo er im Museum mitarbeitete und auch in Wien im Liebhartstal war er unterwegs.
Auf sich selbst nahm er wenig Rücksicht, trotz einer immer schmerzhafter werdenden Gehbehinderung. "Ich bin ein arbeitender Mensch" – umso fürsorglicher kümmerte er sich um seine Tiere – 3 Katzen, einige Meerschweinchen, Hasen und Hunde.
Sein ursprünglich erlernter Buchdruckerberuf verband ihn auf leidenschaftliche Weise mit allem Gedruckten, insbesondere mit Sachbüchern aus dem gesamten Universum des Wissens. Großen Respekt empfand er auch für alte Gerätschaften und Handwerkszeug, die er vor dem Vergessen und der Vernichtung bewahrte.
Besonders hilfsbereit war er gegenüber seinen Nachbarn und bot selbstlos und selbstverständlich Hilfe und Unterstützung an. Und er ging auf Menschen zu, war wissbegierig und lebenslang interessiert, Neues zu lernen und sein Wissen und seine Erfahrung auszutauschen.
Sein Tod war ein einsamer, unerwarteter – nur von seinem treuen Hund Bobby begleitet und bewacht.
Seine letzte Ruhe fand er am Hernalser Friedhof in Wien neben seiner gliebten Mutter. Es war ein stilles, würdiges Abschiednehmen Ende Mai im engsten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis mit bewegenden Worten eines nachbarlichen Freundes aus Unterrohrbach.
Ein Mensch mit wertvollen, selten gewordenen Eigenschaften ist gegangen.
Franz Steirl wird uns fehlen!
Eine Nachbarfamilie aus Unterrohrbach.
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