2017: 1,1 Millionen fehlen im Stadt-Börsl
350 Seiten ist der Budget-Voranschlag 2017 dick. Im nächsten Jahr fehlen rund 1,1 Millionen Euro.
STADT KORNEUBURG. Zwei Monate lang wurde in der Finanzabteilung des Rathauses am neuen Stadtbudget gearbeitet. Dann, sechs Wochen vor dem neuen Haushaltsjahr, muss der Entwurf stehen, die 873 Voranschlagsstellen bearbeitet sein. "Es ist nicht einfach, denn es gibt so viele Bereiche, die von der Gemeinde nicht beeinflussbar sind", erklärt Bürgermeister Christian Gepp die Schwierigkeit. Bereiche also, in denen die Stadt nicht sparen kann, weil sie gesetzlich oder vertraglich festgelegt sind. "Dieser Betrag ist 2017 um 458.000 Euro höher, als noch 2016."
Die "Fixkosten"
So schlägt etwa die AHS-Rückzahlung mit 300.000 Euro pro Jahr zu buche, für das Krankenhaus müssen jährlich 1,5 Millionen Euro bezahlt werden, die Kindergärten verschlingen rund 2 Millionen, der Hochwasserschutz etwas 130.000 Euro jährlich, die Personalkosten belaufen sich auf 7,7 Millionen, für das Berndl-Bad sind 670.000 Euro zu berappen und die Musikschule ist der Stadtgemeinde 210.000 Euro im Jahr wert. Und als kleines Zusatzbeispiel: Ein Kindergartenkind kostet die Stadt im Jahr rund 3.000 Euro.
Sparen ist notwendig
"Große Wünsche sind da nicht drin", erklärt Finanzstadtrat Alfred Gehart. Denn von den 36,5 Millionen Euro, die im ordentlichen Haushalt budgetiert sind, stehen "nur" 4,6 Millionen der Stadt zur freien Verfügung. "Würden wir alle Wünsche erfüllen, hätten wir ein Minus von 1,5 Millionen."
Große Investitionen
"In den letzten Jahren haben wir viel in die Infrastruktur der Stadt investiert, etwa in den Bahnhof oder die Kläranlage. Das muss natürlich jetzt auch zurückgezahlt werden", erklärt der Stadt-Chef.
Von einer "Trendwende" will Finanzstadtrat Gehart aber trotzdem sprechen. "Wir haben es mit verschiedenen Maßnahmen geschafft, einzusparen. Denn das erste Nachtragsbudget, mit dem ich betraut war, hat noch ein Minus von 2,5 Millionen aufgezeigt."
Weitere 5,6 Millionen
Zusätzlich zum ordentlichen Haushalt, schlägt auch der außerordentliche Haushalt mit 5,6 Millionen Euro zu buche. So werden 2017 etwa der Rathausturm saniert (277.000 Euro), Straßen erneuert (1,4 Mio. Euro), 125.000 Euro in die P&R-Süd investiert, Kanalarbeiten (1 Mio. Euro) durchgeführt sowie 2 Mio. Euro in den Wohnbau (Smart City) investiert.
Was wird 2017 teurer?
Die größte Steigerung gibt es 2017 im Bereich der Friedhofsgebühren: + 4,5 Prozent. Die Aufschließungsabgabe wird um 10 Prozent erhöht und die Parkgebühren für die Kurzparkzone in der Stadt steigen von derzeit 50 Cent/30 Minuten auf 60 Cent.
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