Stadtentwicklung
Bausperre für Teile Korneuburgs erlassen
Man will sich kontrolliert entwickeln, den Kleinstadt-Charme bewahren und einen durchdachten Bebauungsplan entwickeln. Darum wurde – mit den Stimmen von ÖVP, GRÜNE und FPÖ – eine Bausperre für Teile Korneuburgs erlassen. So gar nicht begeistert davon ist jedoch die SPÖ.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. "Das ist ein reiner Wahlkampf-Gag, ein Gummiparagraf", schimpft SPÖ-Gemeinderat Martin Peterl. Der Baustopp, der von der ÖVP per Dringlichkeitsantrag in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres eingebracht wurde, grenzt für ihn an "Frechheit". Dennoch wurde der Baustopp mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN beschlossen.
"Immobilienhaie" gefürchtet
Man hatte Sorge, dass etwas nach Außen dringen könnte, erklärte Bürgermeister Christian Gepp die Vorgangsweise. Einreichungen und Anfragen häufen sich in letzter Zeit, wie der Stadt-Chef erklärt. Man befürchtete, durch ein Bekanntwerden eines möglichen Baustopps weitere Investoren, die Geld verdienen, sich dabei jedoch weniger um das Korneuburger Stadtbild bemühen wollen, "anzulocken". "Für Teile Korneuburgs und auch die Werft haben und hatten wir bereits einen Baustopp. Jetzt kommen jene Teile an die Reihe, die damals nicht betroffen waren", erklärt Gepp. Man wolle den Bebauungsplan überarbeiten, Schutzzonen und Baufluchtlinien sowie Frei- und Grünflächen zur Sicherung des Stadtbildes festlegen.
"Bausperre bedeutet aber nicht Baustopp", wie Gepp erklärt. "Wir wollen aber verhindert, dass auf wenig Grund viele Wohnungen entstehen. Wir haben viele Baulandreserven, die jedoch eine Bebauungsplan aus den 60er und 70er Jahren haben." So dürfe man auch während der Bausperre in den dichter besiedelten Gebieten, etwa Leobendorfer Straße oder Innenstadt, Gebäude mit sechs beziehungsweise maximal zwölf Wohneinheiten errichten. Im "Rest" der Stadt auf jeden Fall bis zu drei Wohneinheiten. "Genaue Informationen bekommen Bauherrn und Investoren im Bauamt der Stadtgemeinde", fügt Gepp hinzu.
"Fleckerlteppich"
Der SPÖ geht die Bausperre nicht weit genug. "Was ist denn das für ein Pfusch, wenn eine Bausperre beschlossen wird, die Löcher hat, die größer sind als jene im Schweizer Käse", sagt Peter überspitzt. Die "Ausnahmegenehmigungen", wie es die SPÖ bezeichnet, würden nicht dazu beitragen, das "völlig überzogene Wachstum" der Stadt und die damit einhergehenden "überteuerten Mieten" zu verhindern.
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