Bezirk Korneuburg: Umfahrung, Karrée & Verkehr

Was soll mit dem alten Gericht in Korneuburg passieren? Darüber scheiden sich die politischen Geister.
  • Was soll mit dem alten Gericht in Korneuburg passieren? Darüber scheiden sich die politischen Geister.
  • hochgeladen von Sandra Schütz

Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür. Im Bezirk Korneuburg kandidieren in 19 Gemeinden 76 Listen um Sitze im Gemeinderat. Die Bezirksblätter nehmen einige der umkämpftesten Orte und deren heißeste Eisen unter die Lupe.

Kampf um Bezirkshauptstadt


Ein heißes Eisen in der Bezirkshauptstadt Korneuburg ist die Nachnutzung des alten Gerichts am Hauptplatz, das sogenannte Karrée Korneuburg.
Während VP-Bürgermeister Christian Gepp das geplante Projekt für umsetzbar hält, nach der Gemeinderatswahl aber dennoch das Gespräch mit Anrainern und politischen Fraktionen suchen will, steht die SPÖ dem Projekt skeptisch gegenüber. "Die Wohnblöcke sind zu hoch, ein Durchgang von Wiener zu Bisamberger Straße fehlt", erklärt SP-Vizebürgermeister Robert Zodl.
Dass man den Bebauungsplan entsprechend dem Hypo-Projekt ändert, stößt GRÜNE-Stadträtin Elisabeth Kerschbaum sauer auf. "Das gehört genau umgekehrt."
Anfreunden, mit dem Karrée-Projekt kann sich die FPÖ durchaus. "Ein Geschoß niedriger und das wäre für uns in Ordnung", erklärt Gemeinderat Andreas Panek.


Umfahrung Harmannsdorf


Geteilter politischer Meinung ist man in Harmannsdorf in Sachen Ortsumfahrung. "Die Umfahrung entlastet fünf Orte – Harmannsdorf, Rückersdorf, Tresdorf, Seebarn und Stetten", erklärt ÖVP-Bürgermeister Norbert Hendler, der sich klar für den Bau einsetzt. Auch SPÖ-Gemeinderat Anton Inführ spricht sich dafür aus, fordert jedoch entsprechenden Lärmschutz und Geschwindigkeitsreduktionen. "Ich bin nicht unbedingt ein Befürworter der Umfahrung, habe aber auch nichts dagegen", zeigt sich FPÖ-Gemeinderat Günther Lackermayer neutral.
Umfahrungsgegenwind gibt es von den neuen Listen "7-OBL" und "GRÜNE". "Die Verkehrsfrequenzzahlen sinken, eine Umfahrung würde nur unnötigen Verkehr anziehen", ist OBL-Frontmann Thomas Pink überzeugt. "Wir brauchen hingegen verkehrsdeeskalierende Maßnahmen, wie Radwege, Grünstreifen und 30er-Beschränkungen." In ein ähnliches Horn bläst auch Wilfried Fasching von den GRÜNEN: "Wir sind generell gegen den Bau neuer Straßen. Eine Umfahrung wäre vor allem für Lkws äußert attraktiv und würde diese noch anlocken."


Konzept für Verkehr


Dauerbrenner Nummer eins in Stockerau ist der Verkehr. "Bis zum Frühjahr soll das Rohkonzept stehen, dann wollen wir die Bevölkerung einbinden", erklärt SP-Bürgermeister Helmut Laab. Der ÖVP geht dies zu wenig weit ins Detail. "Wir wollen eine Stadt, in der Platz für Autos, Radfahrer und Fußgänger ist. Stockerau ist wie geschaffen für´s Radfahren, man muss die Wege nur attraktiver machen", ist ÖVP-Vizebürgermeisterin Christa Niederhammer überzeugt.
Verkehr reduzieren und alternative Fortbewegungsmittel forcieren, dafür tritt GRÜNE-Stadtrat Andreas Straka ein. "Wir haben das Citybus-Konzept, wie es sie auch schon in Tulln oder Korneuburg gibt, entworfen."
Übereinstimmung in Sachen Verkehrskonzept gibt es bei SPÖ und FPÖ. "Wir sind auf dem richtigem Weg", ist FPÖ-Gemeinderat Daniel Kramer überzeugt.
"Das Verkehrskonzept ist grundsätzlich nicht schlecht, man muss es jedoch in seiner Gesamtheit, einschließlich der Umfahrung Spange-Ost, umsetzen und nicht nur einzelne Straßen beruhigen", dieser Meinung ist Martin Fischer von den NEOS.

ZUSAMMENGEFASST

KARRÉE KORNEUBURG:
ÖVP: Projekt umsetzbar, gemischte Nutzung: parken, wohnen, arbeiten & leben. Nochmal Gespräch Anrainer.
SPÖ: Kein Gewinn für die Stadt, Bauten zu hoch. Hotel statt Supermarkt.
GRÜNE: Zuerst Bebauungsplan, dann Projekt. Bauten zu hoch, Grünflächen fehlen.
FPÖ: 1 Geschoß niedriger, dann Projekt in Ordnung.

VERKEHR UND MOBILITÄT – STOCKERAU:
SPÖ: Verkehrskonzept Basis, Bevölkerung einbinden. Rohentwurf noch im Frühjahr.
ÖVP: Platz für Auto, Rad & Fußgänger. Auto-Alternative attraktiv machen.
GRÜNE: Verkehr reduzieren, Citybus für Stockerau.
FPÖ: Mit derzeitigem Verkehrskonzept auf richtigem Weg.
NEOS: Konzept mit Bürgerbeteiligung, Bahn-Taktverkürzungen.

ORTSUMFAHRUNG HARMANNSDORF:
ÖVP: Dringend notwendig, Entlastung für 5 Orte.
SPÖ: Umfahrung ja, aber mit entsprechendem Lärmschutz.
FPÖ: Sieht Projekt neutral.
7-OBL: Verkehrskonzept statt Umfahrung. Wienpendler möglichst früh auf Bahn umsteigen – Regiobahn.
GRÜNE: Keine neuen Straßen, Umfahrung zieht mehr Verkehr an, Öffi-Ausbau forcieren.

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