Frauen in der Politik
Drei "Chefinnen" im Bezirk
Weibliche Note: Im Bezirk gibt es 3 Bürgermeisterinnen, 6 Vizebürgermeisterinnen und 6 Amtsleiterinnen.
BEZIRK KORNEUBURG. Österreichs Gemeindestuben werden immer weiblicher – auch im Bezirk Korneuburg steigt der Frauenanteil stetig. Luft nach oben gibt es aber dennoch.
197 Bürgermeisterinnen gibt es in ganz Österreich, drei von ihnen leiten Gemeinden und Städte im Bezirk Korneuburg. Mit sechs Jahren am längsten im Amt ist Magdalena Batoha in Leobendorf, 2019 folgte Andrea Völkl in Stockerau und mit April 2020 hat sich Sabine Hopf als Orts-Chefin in Leitzersdorf in das Bürgermeisterinnnen-Bezirks-Trio eingereiht.
Ein wenig anders sieht es da schon bei den Vizebürgermeisterinnen aus – mit Elisabeth Fiala (Enzersfeld), Jutta Mayr-Losek (Großrußbach), Helene Fuchs-Moser und Gabriele Fürhauser (Korneuburg), Christina Trappmaier-Hauer (Sierndorf) und Christine Wessely (Spillern) bekleiden im Bezirk Korneuburg sechs Frauen das Stellvertreter-Amt.
Ähnlich sieht es bei der Leitung der Amtsgeschäfte aus, die mittlerweile in sechs Gemeinden in weiblicher Hand liegt. Mit Ute Stöckl (Bisamberg), Ulrike Pruckner (Enzersfeld), Gerda Hirschhofer (Gerasdorf), Gerlinde Haschka (Rußbach), Elisabeth Fiala (Stetten) und Maria-Andrea Riedler (Stockerau) gibt es sechs Amtsleiterinnen im Bezirk Korneuburg.
25 Prozent Frauen
Wirft man einen Blick auf die Gemeinderäte der Bezirksgemeinden, so stellt man schnell fest: hier könnte und sollte sich einiges tun. 122 der insgesamt 482 Gemeinderäte sind weiblich – 25 Prozent. Am besten steht mit 43 Prozent – neun von 21 Gemeinderäten sind Frauen – die Marktgemeinde Spillern da. Mit nur einer Gemeinderätin von insgesamt 19 – fünf Prozent – bildet Niederhollabrunn das Schlusslicht. Nur einen Platz davor, mit neun Prozent, liegt Sierndorf, das seit Sommer 2020 neben einer Gemeinderätin, nun auch eine Vizebürgermeisterin hat.
Der letzte Schritt fehlt
Warum machen sich die Frauen so rar, wenn es um die Gemeindepolitik geht? Eine Frage, die wir mit Christina Trappmaier-Hauer zu ergründen versuchen. "Vor der letzten Wahl haben einige Damen aus den Oppositionsparteien aufgehört, nachgerückt sind da die Herren. Bei uns, also der ÖVP, waren dann viele junge Frauen im Team, das sich der Wahl gestellt hat, in den Gemeinderat selbst haben sie es dann aber nicht hineingeschafft. Ich glaube, man muss da langsam hineinwachsen, damit man auch den letzten Sprung schafft." Trappmaier-Hauer selbst ist über ihr Engagement in der Gesunden Gemeinde in die Politik gekommen. "Das ist sehr untypisch, aber es hat mir einfach Spaß gemacht und so hab ich 2015 als geschäftsführende Gemeinderätin begonnen."
Vielfalt ist entscheidend
Frauen "nur" aufgrund ihres Frauseins auf bestimmt Posten zu setzen, davon hält Trappmaier-Hauer nichts. "Wer etwas gut kann, der soll es auch machen. Frauen zu fördern, ihre Stärken sichtbar machen und ihnen die Möglichkeiten geben, sich zu verwirklichen, natürlich soll man das unterstützen. Aber man sollte, meiner Meinung nach, ein bestimmtes Amt nicht daran koppeln, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist. Je durchmischter, desto besser. Das betrifft aber nicht nur Frauen und Männer, sondern auch Alter, Beruf und vieles mehr."
Der Anteil der Frauen in den Gemeindestuben im Bezirk
- Spillern: 9 (21) - 43 Prozent
- Enzersfeld: 7 (19) - 37 Prozent
- Bisamberg: 9 (25) - 36 Prozent
- Langenzersdorf: 12 (33) - 36 Prozent
- Korneuburg: 13 (37) - 35 Prozent
- Hagenbrunn: 7 (21) - 33 Prozent
- Leitzersdorf: 6 (19) - 32 Prozent
- Leobendorf: 8 (25) - 32 Prozent
- Stockerau: 10 (37) - 27 Prozent
- Gerasdorf: 10 (37) - 27 Prozent
- Stetten: 5 (19) - 26 Prozent
- Stetteldorf: 4 (19) - 21 Prozent
- Großrußbach: 4 (21) - 19 Prozent
- Harmannsdorf: 4 (23) - 17 Prozent
- Hausleiten: 4 (23) - 17 Prozent
- Ernstbrunn: 3 (23) - 13 Prozent
- Großmugl: 2 (19) - 11 Prozent
- Rußbach: 2 (19) - 11 Prozent
- Sierndorf: 2 (23) - 9 Prozent
- Niederhollabrunn: 1 (19) - 5 Prozent
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