Kassenärzte-Mangel im Bezirk Korneuburg
Gesundheit darf keine Geld-Frage sein

Im Bezirk Korneuburg fehlen Haus- und Fachärzte mit Kassenvertrag, prangert die Bezirks-SPÖ an.

BEZIRK KORNEUBURG. Der Arztbesuch darf nicht vom finanziellen Vermögen des Patienten abhängen. Wer krank ist, müsse medizinische Versorgung bekommen, egal wie hoch das Einkommen sei. Dass es aber aktuell im Bezirk Korneuburg an Haus- und Fachärzten mit Kassenverträgen mangelt, kritisiert die SPÖ. "Stellen im niedergelassenen Bereich werden oft lange nicht besetzt, können oft lange nicht besetzt werden. Das macht mir Sorgen, schließlich soll das Gesundheitssystem den Menschen gratis zur Verfügung stehen", sagt Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.#%Waren 1997 noch 17,4 Prozent der Ärzte über 55 Jahre alt, so waren es 2020 schon 32,2. "Jeder dritte Arzt ist über 55 Jahre alt. In den nächsten Jahren gehen rund 60 Prozent der Allgemeinmediziner in Pension. Nachfolger zu finden, ist jetzt schon schwierig", weiß die Gesundheitslandesrätin. Denn Grund dafür will Königsberger-Ludwig kennen: "Viele junge Ärzte wollen eine andere Form der Praxis führen. Die Medizin wird zunehmend weiblicher, dazu kommen andere Ansprüche an Betriebsformen und Berufsverständnis, als sie ein Kassenvertrag ermöglichen würde." Es brauche also einen Anreiz für junge Ärzte, um sich für einen Kassenvertrag zu entscheiden. "Das betrifft zum einen die Honorare, zum anderen die Rahmenbedingungen in den Ordinationen."

Ärztemangel in Korneuburg

Der Bezirk Korneuburg wächst, in den letzten 40 Jahren um gut 30.000 Menschen auf heute knapp 92.000 Einwohner. Auch die Lebenserwartung steigt und damit der Anteil älterer und kranker Menschen. Dass es auch hier für jede Gemeinde wichtig sei, Anreize für Allgemeinmediziner zu schaffen, weiß Bezirksobmann Martin Peterl: "Das beste Beispiel dafür ist Stetten. Dort war der Allgemeinmediziner lange ausgeschrieben. Dann hat man Geld investiert, eine Arztpraxis für 300.000 Euro hergerichtet. Jetzt gibt es mit Martina Hasenhündl dort wieder eine Hausärztin mit Kassenvertrag. Ein sozialdemokratisches Vorzeigeprojekt."

Fachärzte sind rar

Es mangelt jedoch nicht nur an den Allgemeinärzten mit Kassenvertrag, aktuell kommen auf einen "Hausarzt" rund 2.300 Einwohner. So gibt es im Bezirk Korneuburg nur zwei Urologen, drei Frauenärzte, einen Lungenfacharzt und einen HNO. "Neurologen mit Kassenvertrag gibt es gar nicht, dafür aber fünf ohne. Ähnlich schaut es auch bei den Hautärzten aus, hier gibt es im Bezirk Korneuburg einen mit Kassenvertrag, dafür aber zehn ohne", rechnet Peterl vor.
Das Fehlen von Fachärzten mit Kassenvertrag liege jedoch nicht nur in der Nachfolge, sondern schlicht weg auch in der Anzahl der Kassenstellen. Diese werden nach einem bestimmten Bevölkerungsschlüssel berechnet. "Das Problem ist, sie wachsen nicht mit. Mittlerweile ist es überfällig, die Kassenstellen an das Bevölkerungswachstum anzupassen", fordert Königsberger-Ludwig.

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