"Scheibe" soll keine Betonwüste werden
Die Anrainer der Korneuburger "Scheibe" kämpfen für eine moderate Verbauung.
KORNEUBURG (sz). "Bis zu 1.000 neuen Einwohnern mit vielleicht rund 500 Pkws oder mehr wären Tür und Tor geöffnet, wenn der Flächenwidmungsplan so beschlossen wird", rechnete Andreas Weingartner, Anrainer der Korneuburger "Scheibe", dem Korneuburger Gemeinderat vor. Zu sensibel ist man schon in jenem Siedlungsgebiet geworden, das nicht zuletzt durch einen geplanten Wohnbau in der Feldgasse vor rund einem Jahr samt Bürgerinitiative von sich hören lies. "Die wollen da heute etwas beschließen, von dem sie eigentlich gar nicht wissen, was das bedeutet", ist auch Otto Fischer entsetzt.
Stein des Anstoßes ist eine geplante Änderung im Flächenwidmungs- und Bebebauungsplan: Ist auf der "Scheibe" momentan eine 70-prozentige Verbauung mit einer Geschoßflächenzahl von 0,7 erlaubt – laut Weingartner würde dies 170 Einwohner pro Hektar bedeuten, so soll die Verbauungsdichte auf 35 Prozent mit einer maximalen Gebäudehöhe von 8 Metern geändert werden. "So wäre eine größere Wohndichte möglich, als vorher. Etwa 320 Einwohner pro Hektar.", sagt der besorgte Anrainer.
Sauer stößt den Anrainern auch auf, dass man im Juni 2010 eine neue städtebauliche Studie für die Verbauung auf der "Scheibe" im Gemeinderat beschlossen hatte, die Bevölkerung darüber aber bis jetzt noch nicht informiert wurde. "Das ist politisch nicht Ordnung", ist Weingartner überzeugt. Denn auch von der nun geplanten Änderung habe man nur zufällig, trotz Stadterneuerungs-Arbeitskreisen, erfahren. Und weiters fragt man sich: "Warum wird die 'Scheibe' bei der Erstellung des Korneuburger Leitbildes vollkommen aus der Acht gelassen?"
"Ich bin davon überzeugt, das die geplante Version der Bebauungsänderung die optimalste für die 'Scheibe' ist", sagte Bgm. Christian Gepp, war jedoch dazu bereit, über die Vorschläge und Einwende der BürgerInnen nachzudenken. So wurde die Bebauungsplanänderung kurzer Hand von der Tagesordnung des Gemeinderates gestrichen und soll nun, nach einem BürgerInnen-Beteiligungsprozess unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, im kommenden Jahr beschlossen werden. "Wir begrüßen diesen Schritt, für den auch wir uns eingesetzt haben", erklärte StR Elisabeth Kerschbaum.
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