Wasser von unten und von oben
SPÖ fordert Hochwasserschutz für Bisamberg
SPÖ Bisamberg fordert bessern Hochwasserschutz, laut VP-Bürgermeister sei alles ohnehin in Planung.
BEZIRK KORNEUBURG | BISAMBERG. "Der Klimawandel schreitet voran, die Naturkatastrophen werden täglich mehr, aber Bisamberg hat noch keinen ausreichenden Schutz vor Donau-Hochwasser und Starkregen", sagt SPÖ-Vorsitzender und Gemeinderat Martin Kernreiter. So hätte man zwar 2019 ein Projekt zum Starkregenschutz beschlossen, die Umsetzung lasse aber seither auf sich warten.
Es eile, so Kernreiter, denn bereits 2013, beim letzten Donau-Hochwasser, sei es für Bisamberg schon knapp geworden. "Nur 30 cm stand das Hochwasser unter der Dammkrone. Mittlerweile besitzen die Gemeinden von Krems bis Korneuburg mobile Hochwasser-Schutzwände. Wenn diese nun hochgezogen werden, schießt das ganze Wasser noch rascher Richtung Bisamberg und Langenzersdorf – doch die Aufnahmekapazitäten des Donaugrabens sind begrenzt."
"Stimmt nicht!"
"Unsinn", sagt VP-Bürgermeister Günter Trettenhahn. Das Hochwasser 2013 war zwar die letzte große Bewährungsprobe für den Schutzdamm, so knapp wie von der SPÖ behauptet, sei es damals aber nicht gewesen. "Der sogenannte ’Überlass’, also ein Überfließen des Wassers, ist damals nicht eingetreten. Einen knappen Meter hätten wir noch gehabt. Und das wurde auch rund um die Uhr mittels Dammwache und Kontrollen überprüft."
Der Schutzdamm des Donaugrabens ist so alt, wie das Hochwasser, für das er ausgerichtet ist – nämlich das sogenannte 100-jährige Hochwasser. "1908 wurde der Damm fertiggestellt. Mittlerweile ist er bewachsen und zu einem Naherholungsraum für die Bisamberger geworden, stellt Trettenhahn fest. Er werde gehegt und gepflegt, zweimal im Jahr gemäht. "Natürlich nimmt man diesen Hochwasserschutz nicht mehr so wahr, wie etwa den neu gebauten in Korneuburg. Tatsache ist aber, Bisamberg hat einen."
Wasser aus zwei Richtungen
Bisamberg ist jedoch nicht nur vom Donau-Hochwasser betroffen, sondern auch von den sogenannten Hangwässern, die bei Starkregen den Bisamberg hinunterschießen. "Angesichts der immer heftiger werdenden Unwetter müssen wir rasch handeln und dürfen nicht warten, bis uns ein ähnliches Schicksal wie seinerzeit Dürnkrut an der March droht", sagt Kernreiter.
Im Grunde sind sich Kernreiter und Trettenhahn hier natürlich einig. Letzterem ist der 6. Juni 2018 noch gut in Erinnerung. Heftige Unwetter haben damals nicht nur den halben Ort überschwemmt, sondern auch den Gemeindeamts-Parkplatz in einen Pool verwandelt. "Es gibt es Projekt mit drei Rückhaltebecken bei der Lourdesgrotte und im Wald. Alles ist durch, momentan liegt es noch bei der zuständigen Förderstelle. Dort haben sich aufgrund der starken Unwetter vor ein paar Wochen die finanziellen Prioritäten verschoben. Es war für heuer geplant, wird nun ein wenig verschoben. Dennoch stehen wir mit dem bis zu 850.000 Euro-Projekt umittelbar vor der Realisierung."
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