Weinreben trotzten der Trockenheit

- Einen schöneren Arbeitsplatz gibt es nicht, sind Johann und Bernhard Scheit (rechts) überzeugt. Der Blick geht bei klarem Wetter über den Donaudurchstich zwischen Bisamberg und Leopoldsberg bis hin zum Schneeberg.
- hochgeladen von Gabriele Dienstl
Für Bernhard Scheit aus Karnabrunn ist die Zeit der Weinlese die reinste Freude. "Da es immer schwieriger war, Arbeiter für die Ernte zu bekommen, haben wir uns bereits vor sieben Jahren für die Anschaffung einer Erntemaschine entschieden." Nun erntet er stressfrei genau zu dem Zeitpunkt, den er für ideal hält. "Wir lesen die Trauben hochreif bevor sie von der Sonne erwärmt werden, das heißt wir beginnen bereits um fünf Uhr früh und hören spätestens um zehn Uhr auf." Scheit ist überzeugt, dass sich Investitionen in qualitativ hochwertige Geräte absolut lohnen, weil dadurch die Weine noch optimaler hergestellt werden können und auch die Arbeitsabläufe spürbar vereinfacht werden.
In seinen zehn Hektar hat er um die 40 Prozent Rotwein angebaut, ein überdurchschnittlich hoher Anteil im Vergleich zu 30 Prozent in Gesamtösterreich. Scheit bemerkt zwar eine Stagnation im Rotweinabsatz, aber keinen Rückgang so wie er von manchen anderen Winzern beschrieben wird.
Die heurige Trockenheit hat in seinen teils sehr steilen Weinhängen keinen Schaden angerichtet. "Wir pflanzen zwischen den Reben verschiedenste Kleearten, Kräuter und Gewürzpflanzen. Diese sind eine eine natürliche Nährstoffversorgung für die Weinstöcke und zudem ein Schutz vor Erosion."
Außerdem kann er auch manchmal für Ehefrau Daniela einen blühenden Blumenstrauß von der Weingartenarbeit nach Hause bringen.
Auch Wolfgang Lackner aus Kleinengersdorf hat keine Schäden aufgrund der Trockenheit an seinen Weinreben festgestellt. "Lediglich die sehr jungen Weinstöcke, die noch nicht so tief wurzeln, mussten bewässert werden, bei den älteren Pflanzen gibt es trotz der geringen Niederschlagsmenge kein einziges gelbes Blatt."
Die Ernte der Frühsorten ist auch bei ihm schon erfolgt und eine erste Probe ergab sehr gute Zuckerwerte und niedrige Säurewerte. Bezüglich der Verteilung von Rot- und Weißwein stellt er einen Rückgang beim Rotweinkonsum fest und reagiert darauf mit der Produktion von Roséweinen, die sowohl in seinem Buschenschankbetrieb als auch im Ab Hof Verkaut gut angenommen werden.
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