Ferienzeit ist auch "Job-Zeit"
Lkw-Fahren, Schiffswerft, Baumarkt und Kellnern – das waren die ersten Jobs der Korneuburger.
BEZIRK KORNEUBURG. In den Schulferien lassen viele Jugendliche nicht nur die Seele baumeln. Sie jobben, verdienen sich etwas dazu und schnuppern zum ersten Mal ins Berufsleben hinein. Wir haben uns im Bezirk umgehört und bekannte Korneuburger nach ihren ersten Jobs gefragt.
Horst Gangl, Ernstbrunns Bürgermeister des Jahres, schnupperte 1976 ins Elektrikerleben hinein. "Ich hab damals die HTL besucht, Elektrotechnik, und bei Elektro Prinz am Hauptplatz hab ich gejobbt. Das Baustellenleben hab ich bis heute in guter Erinnerung."
Bei WKNÖ-Vizepräsident Christian Moser war es das Lkw-Fahren. "Bei der Firma Moser bin ich mit einem großen Lkw mit Dämmstoffen gefahren, da hab ich mir ganz schön schwer getan", verrät der Stockerauer. "Noch heute hab ich großen Respekt vor den Lkw-Fahrern, die Tag für Tag Großartiges leisten."
Und dass auch ein Stimmwunder und Entertainer einmal klein anfängt, erzählt Wolf Frank. "Zum einen hab ich in Leupold’s Kupferdachl meine Kellnerlehre absolviert, zum anderen habe ich erste Schritte als Entertainer gemacht." Der erste "Job" war damals bei einer Hochzeit. "Stimmenimitationen, Witze und Lieder, das war mein erstes Programm. Viel gelacht wurde damals nicht, aber wie mir der Brautvater dann versicherte, waren alle begeistert."
Arbeiter & Praktikant
Dass Ferienjob nicht gleich Ferienjob ist, erklärt Anna Schrittwieser von der Wirtschaftskammer. "Zum einen gibt es die Ferialpraktikanten. Das sind etwa Schüler, die im Rahmen ihrer Ausbildung ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen. Und dann gibt es die Ferialarbeitnehmer. Also jene, die sich einfach etwas dazuverdienen möchten." Genaue Bezirks-Zahlen dazu gibt es nicht, aber die Wirtschaftskammer fungiert hier oft als Vermittler und Ratgeber. Schrittwiesers Tipp: Am besten einen Ferienjob auswählen, der schon dem späteren Berufswunsch entspricht. So kann man sich am besten ausprobieren.
Anna Schrittwieser hat übrigens ihren ersten Ferienjob im Handel absolviert, damals im Baumarkt Fetter von ihrem Onkel. Danach folgten noch Jobs im Kaffeehaus, in der Bank, bei einem Rechtsanwalt und einem Notar.
Die Bezahlung
Je nachdem, ob Praktikum oder "normaler" Ferienjob, bei der Bezahlung gibt es Unterschiede, wie Alfred Jordan, Korneuburgs AMS-Leiter, erklärt. So wird etwa ein Pflichtpraktikum mit der entsprechenden Lehrlingsentschädigung bezahlt, ein Ferialarbeitnehmer hingegen bekommt den geringsten Hilfsarbeiterlohn. So bekommt ein Praktikant im Gastgewerbe etwa zwischen 720 und 930 Euro, je nachdem in welche Klasse er geht. "Wir überprüfen auch gerne die Abrechnungen. Auch wenn es nur dazu dient, dass man die Bestätigung hat, dass alles korrekt ist", bietet Jordan an.
Alfred Jordan selbst hat übrigens die Familientradition weitergeführt und seinen ersten Ferienjob in der Buchhaltung der Schiffswert absolviert. Damals war er etwa 16 Jahre alt.
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