Olympia! Olympia!: "Es war eine große Ehre"
Wir haben sie aufgespürt, jene Olympioniken, die aus dem Bezirk Korneuburg stammen oder diesen zu ihrer Heimat gemacht haben.
BEZIRK KORNEUBURG. Die Olympischen Spiele in Rio sind voll im Gange. 71 Sportler versuchen die rot-weiß-rote Fahne in Ehren zu vertreten, darunter sind auch 13 Niederösterreicher. Die Bezirksblätter stellten sich die Frage: Wie viel Olympia steckt eigentlich in unserem Bezirk?
Einfach unvergesslich
Eine, die es wissen muss, ist Korneuburgs Sport-Gemeinderätin und ehemalige Sprinterin Sabine Tröger. Sie war nicht nur 1992 bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona dabei, sondern davor auch noch beim Olympischen Fackellauf. "Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Das war nämlich genau an meinem Geburtstag am 7. Juli", lächelt Tröger und reist in Gedanken nach Spanien. Die Fackel von damals hat sie heute noch. "Es hat ja Tradition, dass das olympische Feuer vom letzten Olympiaort zum neuen gebracht wird. Vier oder fünf Österreicher waren damals dabei."
Der olympische Geist
"Das Olympialimit zu erbringen ist ziemlich zach", lacht Tröger. Als feststand, dass sie neben 100 anderen Österreichern in Barcelona mit dabei ist, kam gleich das erste beeindruckende Erlebnis auf sie zu. "Das war die Angelobung durch Bundespräsident Klestil im Belvedere. Das war sehr feierlich und hat mich als damals 25-Jährige sehr beeindruckt. Man spürt unglaublichen Stolz als Sportler und gleichzeitig Demut. Denn Olympia, das war damals fast wie ein Lebensziel."
Wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum
"Die Stadt war Olympia", erinnert sich Sabine Tröger an ihren ersten Eindruck von Barcelona. "Für mich waren das damals die letzten erdigen Spiele, bei denen das Kommerzielle noch nicht so sehr im Vordergrund stand wie heute." Auch der Einzug ins Olympische Dorf ist der ehemaligen Sprinterin noch gut im Gedächtnis. "Dort waren alle Nationen vertreten und alle Sportarten. Das war wie ein eigener Stadtteil." Schon damals waren die Sicherheitsvorkehrungen enorm. "Wenn man akkreditiert war, bekam man einen Pass. Ohne den ging gar nichts."
Sabine Tröger erreichte damals im Sprint über 100 und 200 Meter das Viertelfinale, dann war Schluss. "Ich muss ehrlich sagen, für den Wettkampf damals war ich fast zu sehr abgelenkt. Man kommt da als 25-jähriges Mädchen zu Olympia. Das sind so viele Eindrücke." Und einen hat sie besonders gut abgespeichert: "Ich habe mir natürlich auch andere Bewerbe angeschaut. Und auf einmal sitzt da, ein paar Sitze neben mir, Michael Jordan auf der Tribüne, ich hab ihm sogar die Hand geschüttelt. Das war alles so beeindruckend. Wie wenn ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum steht, so hab ich mich damals gefühlt", schmunzelt Tröger.
Noch heute denkt sie oft und gerne an die Olympiazeit zurück. "Egal was passiert, das kann mir keiner mehr nehmen. Das Gefühl von damals ist unbeschreiblich und kann man auch nicht auf einem Foto einfangen."
Platz 41 für Oswald Probst
Es waren die Olympischen Sommerspiele 1976 in Montréal, bei denen Oswald Probst als damals ältester, sportlicher Vertreter Österreichs dabei war. Der aus Seitzersdorf-Wolfpassing stammende Bogenschütze erreichte damals Platz 41. Oswald Probst war schon lange vor der Gründung eines nationalen Verbandes in Österreich aktiv und gewann 1963 das erste internationale Turnier in Goisern. Viele Jahre war er Mitglied der Österreichischen Nationalmannschaft. Die traurige Nachricht: Im letzten Jahr verstarb Probst in seiner Heimatgemeinde.
Bei Olympia 1980
Über Platz 11 konnte sich der Korneuburger Herbert Havlik im Jahr 1980 freuen. Er war bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau mit dabei und schaffte es sowohl im Kajakzweier, als auch im Viererkajak über 1000 Meter bis ins Halbfinale.
Eine Tischtennis-Legende
Der "Standard" schrieb über ihn: "Er hat Tischtennis in Österreich zu dem gemacht, was Tischtennis in Österreich heute ist." Die Rede ist von Ding Yi, der viermal bei Olympischen Spielen dabei war. 1988, 1992, 1996 und 2000 repräsentierte er Österreich beim olympischen Wettbewerb. Heute lebt das Tischtennis-Ass in Stockerau.
Zwischendurch Langenzersdorfer
Geboren in Wien, hat Stefan Withalm zwischenzeitlich Langenzersdorf als Zuhause auserkoren. Das fleißige Training in der Stockerauer Gitti City zahlte sich spätestens 2014 aus, als er Teil des Team Österreichs bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi war. Gemeinsam mit Benjamin Maier, Markus Sammer, Angel Somov und Sebastian Heufler holte er mit dem Bob Platz 21.
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