Auftragsvergabe im Nachhinein
Was wie ein Skandal um den Gemeindezentrum-Neubau aussah, war genau genommen unumgänglich.
NIEDERRUSSBACH. Ein Tagesordnungspunkt zur vergangenen Gemeinderatssitzung in Niederrußbach sorgte für Aufregung. Unter Punkt vier war am Aushang der provisorischen Gemeindetafel zu lesen, dass die Abrissarbeiten des alten Gemeindezentrums vergeben werden. An und für sich ganz normal, wenn nicht gleichzeitig zu sehen gewesen wäre, dass das Gebäude schon gut zur Hälfte abgerissen war.
Billigst- und Bestbieter
Vizebürgermeister Manfred Punz, zuständig für Bau und Finanzen, konnte die Entstehung dieser eigenartigen Situation allerdings logisch und verständlich erklären. "Nach Sichtung der eingegangenen Angebote zum Abriss des Gebäudes unterschieden sich die Preise derart eklatant, dass der Auftrag klarerweise an die Firma MCS Müller zu vergeben war", erklärt er. "Als die Firma dann auch noch erklärte, mit den Arbeiten vor geplantem Termin beginnen zu können und dies mit einer zusätzlichen Preisreduzierung verband, konnten wir nach Absprache mit allen Gemeinderäten, also mit Einverständnis aller Fraktionen, dieses finanziell und arbeitstechnisch vorteilhafte Angebot nicht ablehnen."
Alles in Butter, könnte man also sagen. Wenn es da nicht an der Nebenfront Grund zum Kopfschütteln geben würde. Mit dem Neubau der Brücke nach Stetteldorf wurde genau zu dem Zeitpunkt begonnen, ab dem die Gemeindeärztin nur mehr dort ordinieren kann und die Patienten einen Umweg fahren müssen.
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