Krumau am Kamp: Wer saniert die Seestraße?
KRUMAU AM KAMP (mk) Was dem einen ein wild-romantischer Weg in einer Urlaubslandschaft ist, wird von anderen als unzumutbare Zufahrtstraße zum eigenen Haus empfunden: Zumindest ist das in Krumau am Kamp so, wenn es um die Seestraße geht.
Holperstraße mit riesigen Schlaglöchern
Die Seestraße führt als idyllische Zuwegung entlang des Thurnberger Stausees. An dem Weg liegt eine ganze Reihe von Gebäuden - vielfach offenbar genutzt als Wochenenddomizile oder Ferienhäuser. Aber natürlich gibt es auch Krumauer, die dort ihren Hauptwohnsitz haben – und einige von ihnen sind gar nicht einverstanden mit dem Zustand ihrer Straße: Von „riesigen“ Schlaglöchern berichten sie, von einem „Holperweg“, von Schotter, der nach einer Reparatur schnell wieder vom Regen ausgewaschen wird, von Schäden an den Autos, weil „man den Löchern im Weg gar nicht mehr ausweichen kann“. Hier müsse die Gemeinde endlich etwas unternehmen, meinen sie.
Anwohner müssen zahlen
Doch ganz so einfach ist die Sachlage nicht. Der Krumauer Bürgermeister Franz Sinhuber winkt ab: „Die Seestraße ist gar keine Straße der Gemeinde, sondern eine der Anwohner. Sie muss dementsprechend auch von den Anwohnern selbst in Ordnung gehalten werden. Dazu bilden die Anwohner eine Beitragsgemeinschaft.“ Sinhuber ergänzt: „Fordern kann man immer viel, aber bezahlen will keiner so gern!“ Er räumt ein: Viele Anwohner der Seestraße seien sich wahrscheinlich gar nicht darüber im Klaren, dass sie selbst für ihre Straße zuständig sind und deshalb auch die Sanierung finanzieren müssen. „Doch die Rechtslage ist eindeutig!“ betont der Bürgermeister. „Ich habe es selbst noch einmal nachgeprüft!“ Vielleicht, so eine Überlegung, lässt die Gemeinde die Seestraße sanieren, tritt dafür bei den Kosten in Vorleistung und fordert dann das Geld wieder von den Anwohnern ein. Bürgermeister Sinhuber aber weiß schon jetzt: „Das wird auch nicht allen gefallen!“
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