Landesgericht Krems
Mordprozess in Krems vertagt, da Angeklagter einnickte

- Der Angeklagte war nicht verhandlungsfähig.
- Foto: Kurt Berger
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Der 22-jährige Algerier sitzt in Österreich seit geraumer Zeit wegen Suchtgifthandels ein. Als er in der Justizanstalt Stein seine Strafe verbüßte, soll es im Vorjahr zu einem Mordversuch an einem Mithäftling gekommen sein.
Rasierklinge, Buttermesser
Die Anklage wirft dem Mann vor, dass er den Mitgefangenen, einen wegen Gewaltdelikten inhaftierten Tunesier, während eines Besuches in dessen Zelle ermorden habe wollen. Er soll versucht haben, die Halsschlagader des Tunesiers mit einer Rasierklinge aufzuschlitzen und ihm ein stumpfes Buttermesser in den Bauch zu rammen. Das Opfer überlebte laut medizinischem Gutachten mit oberflächlichen Schnittverletzungen.
Notwehr?
Der Angeklagte machte bereits vor Betreten des Schwurgerichtssaales einen weggetretenen Eindruck. Während des Vortrages des Staatsanwaltes und der Verteidigung, die auf Notwehr wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs des Opfers auf den Beschuldigten plädierte, sank der 22-Jährige immer mehr in sich zusammen, nickte kurz ein und gab für den Dolmetscher kaum verständliche, lallende Antworten.
Vertagt
Auf die Frage der Vorsitzenden Richterin, wie es ihm gehe, sagte der Angeklagte, dass er drei Tage nicht geschlafen habe, unter Medikamenteneinfluss stehe, jedoch der Verhandlung folgen könne. Die Richterin hatte ihre Zweifel bezüglich der Verhandlungsfähigkeit des Beschuldigten und vertagte den Prozess auf unbestimmte Zeit. -Kurt Berger
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