Piaristengymnasium: Gedenktafel für jüdische Schüler
Ein starkes Statement setzten die Piaristen in ihrer Auftaktveranstaltung zu einer Veranstaltungsreihe, die sich aus Anlass ihres 400-Jahr-Jubiläums über das gesamte Jahr 2016 erstrecken soll.
Angeregt durch die Vorwissenschaftliche Arbeit von Martin Loinig, der sich im Vorjahr sehr erfolgreich auf eine „Spurensuche“ nach den Schicksalen der jüdischen Schülerinnen und Schüler des Piaristengymnasiums begeben hatte, wurde im Rahmen einer Festveranstaltung dieser Tage einer historischen Aufarbeitung und würdevollem Gedenken Raum geschaffen. Auf die aktuelle Bedeutung dieser Tatsache wies in Zeiten zunehmender Ressentiments gegen Fremde in seinen Grußworten der Generalsekretär der israelitischen Kultusgemeinde, Mag. Raimund Fastenbauer, hin.
Prof. Mag. Christian Dietl, Lehrer für Geschichte und Geographie am BG Piaristengasse, spürte in seinem Referat jenen Stimmungen nach, die sich in Krems, und vor allem am „Staatsgymnasium“, in der Zwischenkriegszeit ausgebreitet hatten. Dem „Antisemitismus in Theorie und Praxis“ ging in seinem Festvortrag der bekannte Kremser Historiker Dr. Robert Streibel nach, indem er einige jüdische Schüler des Gymnasiums und deren Geschichten vorstellte.
Ihren Höhepunkt fand die äußerst würdige Veranstaltung in der Enthüllung einer von Schülerinnen und Schülern gestalteten wunderschönen Gedenk-Tafel mit den Namen der ehemaligen jüdischen MitschülerInnen. Mag. Sonia Gansterer erläuterte einfühlsam die Bedeutung und Symbolik der verwendeten Materialien Glas, Eisen und Stein. Die Stadt Krems wurde durch Bildungsgemeinderat Mag. Klaus Bergmaier vertreten.
Umrahmt wurden die Vorträge einerseits von einem Medley jiddischer Lieder, arrangiert von Simon Strobl, einem Schüler am Gymnasium, und andererseits von ausdrucksstarker Klezmer-Musik, instrumental vorgetragen von vier Professoren der Schule unter der Leitung von Mag. Stefan Walker.
Mag. Helen Traumüller-Weiser, die Leiterin des Projektes, bedankte sich für die Unterstützung vor allem beim Nationalfonds der Republik, dem Elternverein und den Freunden des Piaristengymnasiums sowie bei UNIQA Österreich.
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