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Ruine Rehberg: Die Steuer war's und nicht der Schwede

Ruine Rehberg | Foto: Von Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78659809
  • Ruine Rehberg
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  • hochgeladen von Simone Göls

Die Stadt Krems übernahm die Ruine Rehberg, um wichtige Restaurierungsarbeiten fortzusetzen. In Verbindung mit der wechselhaften Geschichte der einstigen Burganlage gibt es auch Mystisches.

KREMS. Um die Ruine Senftenberg rankt sich eine Sage, die den "Schweden-Horden" Mitschuld am Verfall der einst mächtigen Burg zuschreibt. Die Dorfbewohner sollen sich damals, aus Angst vor den Schweden, in die Burg geflüchtet haben. Schließlich hatten sie erfahren, dass in anderen Regionen des Waldviertels bereits gebrandschatzt worden war.

Die Frau von Rehberg

Als die Schweden vor der Feste Rehberg angelangt waren, forderte der Feldherr den Burgherrn auf, sich samt Gefolge zu ergeben. Der Rehberger Burgherr beschloss, sich tatsächlich den Schweden auszuliefern und teilte das seinen Schützlingen mit. Während sich alle Burginsassen mit schlotternden Gliedmaßen versteckten, traute sich eine einzige Frau, vor den Feldhernn hinzutreten und ihn aufzufordern: "Lass mich ziehen und mitnehmen, was ich auf dem Rücken tragen und mit dem kleinen Finger wegführen kann."
Der Mut dieser Frau amüsierte den schwedischen Feldherrn und er gab ihrer Bitte nach. Es dauerte nicht lange, bis die Frau, schwer schnaufend und wankend, die Burg Rehberg verließ. Auf dem Rücken trug sie in einem Korb ihren Mann und am kleinen Finger führte sie einen Esel am Zügel, der mit ihren Habseligkeiten schwer beladen war. Es gibt auch eine Variante der Sage, wonach die Frau statt des Esels einen Handwagen zog.
Der schwedische Feldherr und seine Horde lachten beim Anblick der schnaufenden Frau und ließen sie ziehen. Zudem sollen sie von dieser "edlen Gattenliebe" derart gerührt gewesen sein, dass sie von der Besetzung der Burg absahen und abzogen. Eine andere Variante der Sage behauptet allerdings, die Schweden hätten zwar die Burginsassen ziehen lassen, die Burg aber dennoch zerstört.

Schweden tragen keine Schuld

Die Schweden tragen keineswegs Schuld an der Zerstörung der Burg Rehberg. Zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs besaß Gregor Christoph Thonradl, ein fanatischer Anhänger des Protestantismus, die Burg. Rehberg war im Hochmittelalter Mittelpunkt einer Grafschaft. Bevor die Familie Thonradl die Burg Rehberg 1520 übernahm, war sie von den Habsburgern mehrmals verpfändet worden und ihr Zustand litt wohl unter dem häufigen Besitzerwechsel.
Wegen ihres militanten Protestantentums sympathisierten die Thonradls mit den Schweden. Die Burg Rehberg war bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs nie belagert worden. Also blieb sie auch verschont, als die Schweden in Niederösterreich eintrafen.

Dachsteuer bracht der Burg das Genick

1650 verkaufte Gregor Christoph Thonradl Burg Rehberg seinem Cousin Johann Ludwig Graf Kuefstein und verabschiedete sich ins Exil nach Regensburg. Weil Familie Thonradl die Burg verlottern ließ, war sie baufällig geworden. Der Cousin ließ sie zwar zu einer repräsentativen Wohnburg umbauen, doch die Dachsteuer machte die Anlage zu dem, was sie heute ist: eine Ruine.
Burg Rehberg wurde also Opfer der Dachsteuer, denn weil die Höhe der Steuer nach der Dachfläche berechnet wurde, wurden viele Gebäude aus Kostengründen abgedeckt und in Folge verlassen.
1822 verkaufte Graf Falkenhaynder damalige Besitzer, die Burg der Gemeinde Rehberg um den Materialwert. Zwischen 1991 und 1995 wurde die Anlage archäologisch untersucht und gesichert bzw. saniert. Aktuell kümmert sich die Stadt Krems um die Restaurierung der Ruine.

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