Vor 100 Jahren: Bewegte Tage in Krems, Abzug der Tschechen und Ungarn
Wie es nicht anders zu erwarten war, sind die gewaltigen Umwälzungen in unserem Vaterlande auch an Krems nicht ruhig vorübergegangen und die letzte Woche hat uns recht aufregende Tage gebracht.
Die Wogen der nationalen Begeisterung un Staatengründung hatten ja schließlich auf die Armee übergegriffen und bei der aus allen Nationen bestehenden Garnison in Krems war das Auseinanderrennen vorauszusehen.
Als die Gründung des tschechischen Staates bekannt wurde, erklärte ein Teil der hiesigen tschechischen soldaten, nicht mehr hier bleiben zu wollen, sondern in die Heimat zu ziehen.
Tatsächlich versammelte ein Trupp von zirka 300 Mann sich am 31. Oktober abends auf dem Bahnhof, bestiegen die Waggons und verlangten, nach Böhmen abtransportiert zu werden. Nach längerem Verhandeln nahm sie der fahrplanmäßige Zug mit.
Diesem Beispiel wollten am 1. November die übrigen Fremdnationen folgen.
Am 1.d. vormittags kam es nun in der Kaserne und in dem Barackenlager beim Schutzdamm zu einer regelrechten Plünderung der militärischen Magazine.
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