‚Kein Ruhmesblatt für die Gemeinde‘
Zu emotionalen Wortmeldungen kam es bei der Kremser Gemein deratssitzung bezüglich der Grünen Zone
In der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde der Grundsatzbeschluss für die Grünen Zonen erneut diskutiert. Dabei wurde eine Änderung des Verlaufs der Grünen und Blauen Zonen sowie die Herabsetzung auf 2 € statt 4 € für einen Tag Parken in der Grünen Zone beschlossen.
KREMS (don). Nach dem Grundsatzbeschluss im Oktober hat der Gemeinderat der Stadt Krems in der Vorwoche das gebührenpflichtige Parken im Stadtgebiet im Detail geregelt.
Das Gebiet für gebührenpflichtiges Parken wird mit 1. März 2011 erweitert, um laut Aussagen der PolitikerInnen die Parkplatzsituation im Zentrum zu entschärfen.
Dabei wurden die maximal 4 € auf 2 € für den ganzen Tag reduziert.
„Die rasche Einführung der Grünen Zone ist kein Ruhmesblatt für den Gemeinderat“, stellte Vizebgm. Reinhard Resch fest, der mit der SPÖ bei der Grundsatzabstimmung für die Grünen Zonen stimmte. „Wir bräuchten vor der Einführung mehr Parkplätze. Was berechtigt bei der Bevölkerung hängen bleibt ist, dass es der Stadt dabei um die Sanierung des Budgets geht. Wir sehen ein Limit bei den 2 €“, so Resch im Gemeinderat. FPÖ GR Werner Friedl meinte bei seiner Wortmeldung entrüstet: „Ist eine tolle Geschichte, mich erinnert das an einen Basar mit vier statt zwei Euro. Jetzt wird die Blaue Zone weiter ausgedehnt, d. h. das Parken wird wieder teurer und eine Lenkungsmaßnahme, bei der die Parkhäuser bereits voll sind, ist keine!“
GR Friedl ortet weiterhin ein zu erwartendes Defizit bei den Wirtschaftstreibenden, da er vermutet, dass die BesucherInnen nach der Einführung der neuen Parkregelung ausbleiben werden.
„Ein Basar, weil man um die Wähler bangt“, sieht KLS-GR Wolfgang Mahrer die Herabsetzung des Tarifes und stellt die Frage: „Hat man vorher falsch gerechnet oder wollte man aus dem Vollen schöpfen.“ Bürgermeisterin Inge Rinke unterstrich in ihren Aussagen, dass die Stadtgemeinde Krems in den vergangenen Jahren hohe Summen in die Errichtung von Parkhäusern investierte und mit dem derzeit im Bau befindlichen Parkdeck beim Schulzentrum weitere 330 Stellplätze zur Verfügung stehen werden. „Die Lenkungsmaßnahme hat bereits gegriffen: Die Parkhäuser, die vor kurzem noch nicht genutzt wurden, sind mittlerweile ausgebucht und die AnrainerInnen können bereits jetzt aufatmen“, erklärte die Bürgermeisterin und meinte, es wäre den BürgerInnen durchaus zumutbar auch ein Stück Weg zu Fuß zurückzulegen.
Aussagen: Politiker
Zur bisherigen „Blauen Zone“ im Altstadtgebiet kommt angrenzend die sogenannte „Grüne Zone“ zwischen Alauntalstraße, Dorrekstraße, Yachthafenstraße, Kerschbaumerstraße, Ringstraße, Strandbadstraße, Bahnhof und Wiener Brücke.
Die Gebühr für das Dauerparken in der „Grünen Zone“ beträgt maximal 2 Euro pro Tag bzw. 50 Cent pro angefangener Stunde. Die Gebühr für die Kurzparkzone bleibt mit 50 Cent pro angefangener halber Stunde unverändert.
Gebührenpflichte Kurzparkflächen wird es hinkünftig auch in der Grünen Zone geben. Neben Parkscheinautomaten in der Altstadt und Parkscheinen, die in verschiedenen Einrichtungen aufliegen, wird es dann auch möglich sein, die Parkgebühr per Handy zu bezahlen. Für Bewohner gibt es gegen Gebühr eine Bewohnerparkkarte.
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