Literatur in der Minoritenkirche
Christoph Ransmayr: Der Höhepunkt der Europäischen Literaturtage

Foto: Sascha Osaka, Europäische Literaturtage
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Krems - Zweifellos war der Auftritt, des renommierten Dichters Ransmayr der Höhepunkt dieser vier Literaturtage in der Steiner Minoritenkirche. Es eilte ihm der Ruf des Berühmten voraus, aber er wurde dem auch gerecht. Auch die Organisation dieses Abends war vorbildlich. Die sehr kompetente Moderatorin – ORF Journalistin und Österreichbeauftragte für die Leipziger Buchmesse der nächsten zwei Jahre – Katja Gasser führte behutsam durch den Abend, ohne dass zu viel oder zu wenig gesagt wurde. Die Burgschauspielerin Dörte Lyssewski las einen Ransmayr-Text über die Osterinsel. Der Schriftsteller war über die Art des Vortrags seiner Geschichte begeistert. Ransmayr las selbst aus seinem neuesten Roman. Das österreichische Trio „Brot & Sterne“ spielte dazwischen eine alternative Performance.
Reich-Ranitzki nannte Ransmayr einen Apokalyptiker. Der Dichter entgegnete, dass in den täglichen Nachrichten mehr Negatives berichtet wird, als er das als Dichter imstande sei zu schreiben. Die Realität sei schlimmer als die visionäre Welt des Schreibens. Die Moderatorin versuchte ins Positive zu lenken und sprach Ransmayr an, wie er Schönheit sehe. Er aber meinte „wenn ich mich selbst im Spiegel sehe, bin ich in die falsche Richtung unterwegs.“ Die Nachkommenden entsprechen dem mehr, obwohl er findet, dass Schönheit auch im Alter erhalten bleibe. Man vergleicht sich meist mit Gleichaltrigen und da bleiben die Schönen schön. Auch Schreckliches könne schön werden. Man müsse nur einen zweiten oder dritten Blick darauf werfen.
Mit zunehmendem Alter komme es zur Besessenheit im Vergangenen. Der Blick zurück bringt Glorifizierungen. Das Vergangene kann man aber nicht zurückholen. Auch eine glückliche Kindheit bleibt in der Vergangenheit.
Vorangegangen waren diesem Abend Begegnungen mit sieben Dichtern aus verschiedenen Ländern:
• Patricia Portela aus Portugal
• Mathijs Deen aus Amsterdam
• Andrea Marcolongo aus Paris
• Karin Fleischhanderl aus Wien
• Elisa Shua Dusapin aus Porrentruy
• Lana Bastasis aus Zagreb
• Robert Prosser aus Tirol
Rüdiger Wischenbarth moderierte die ersten beiden Sessionen, bei denen es um alte Wege und neue Verbindungen ging und „Über das Reisen und die Begegnung mit sich selbst“.
Ein völlig neues Präsentationskonzept entwickelten die beiden Bloggerinnen Viktoria Strobl und Irene Zanol. Auch wenn die vorzustellende Dichterin aus einer anderen Sprachwelt kam, brachten sie deren Dichtung dem deutschsprachigen Publikum literarisch nahe. So etwa die in Zagreb geborene Bosnierin Lana Bastasic, die erst durch das Reisen einen Abstand zu ihrer Situation aus dem Jugoslawienkrieg bekam. Der Tiroler Robert Prosser fand durch das Reisen erst einen direkten Zugang zu Migranten und im Boxsport sah er, dass es keinen Unterschied zwischen Zugezogenen und Einheimischen gibt. Der Vortrag seiner Texte war eine Box-Performance. Eine ungewöhnliche Buchpräsentation, die keine Lesung, sondern ein Rollenspiel war.

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