Handball
Obmann des Förthof UHK Krems spricht über Hooligan-Eklat

- UHK-Obmann Alexander Hofmann
- Foto: UHK
- hochgeladen von Simone Göls
Der Schock sitzt immer noch tief: Hooligans verbreiteten beim Handballmatch Förthof UHK Krems gegen Vojvodina Novi Sad am Samstag, 3. Dezember mit aggressivem Verhalten Angst und Schrecken.
KREMS. Alexander Hofmann, der Obmann des Förthof UHK Krems ist enttäuscht und schockiert über das Verhalten von 50 "Fans" aus Serbien, die sich als professionelle Hooligans entpuppten. "Unser Verein steht für Multi-Kulti, es gab von uns aus keine Provokation", versichert Alexander Hofmann, schließlich gibt es beim Förthof UHK Krems Trainer, Spieler, Funktionäre mit Wurzeln aus diversen Balkan-Staaten und anderen Regionen der Welt. "Sie sind alle ganz selbstverständlich integriert, es gab noch nie ein Problem. Im Sport ist es kein Thema, woher man kommt", sagt der Obmann. Schließlich gibt der Verein diese Werte auch dem Handball-Nachwuchs mit.
Zur Sicherheit: Polizei
Umso größer ist die Enttäuschung über die 50 Anhänger aus Serbien. Gab es doch keine Vorinformation, dass es sich bei den angekündigten Gästen um aggressive Hooligans handelt. "Wir legten Karten für die Anhänger beiseite, richteten einen eigenen Zuschauer-Sektor ein, wie es beim Handball üblich ist", berichtet Alexander Hofmann über Vorfreude und Gastfreundschaft des UHK. Es war bloß ein Bauchgefühl, das den Obmann bei einem befreundeten Polizisten nachfragen ließ, ob bei der Menge an Fans nicht zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen nötig seien. Und tatsächlich schickte das Innenministerium zur Sicherheit erfahrene Polizisten nach Krems, weil eine Gefährdung nicht auszuschließen war.
Bei Spielstart: Aggression bricht aus
Nachdem einige Anhänger aus Serbien bereits am Nachmittag durch lautes, aggressives Verhalten in der Stadt auffielen, startete das Match, das am Spiefeld durchaus fair ausgetragen wurde. "Es war sehr laut in der Halle. Kaum ging das Spiel los, spuckten die Gäste auf unsere Spieler, in Sekundenschnelle waren sie vermummt und schlugen Radau." Funktionäre, die das Chaos verhindern wollte, wurden angegriffen und teilweise verletzt, sie wollten über die Reihen zu den gegnerischen Fans gelangen.
Angst um Familie
"So etwas war für uns bislang unvorstellbar. Ich hatte zum ersten Mal Angst um meine Familie", berichtet Alexander Hofmann, der erleichtert war, dass die Polizisten, die in der Unterzahl waren, die 50 Hooligans aus der Halle verweisen und zum Bus geleiten konnten.
Der Obmann äußert Kritik am gegnerischen Verein: "Was mich erschüttert, ist, dass uns die Verantwortlichen nicht vorinformiert und somit fahrlässig in Kauf genommen, dass Profi-Hooligans uns gefährden."
Großen Dank spricht er den Polizisten aus, welche die 50 tobenden Hooligans der Halle verweisen und bis zur ungarischen Grenze eskortieren konnten. Auch der Verein selbst hat sein Bestes gegeben: "Ich weiß, wie knapp es war und ich glaube, dass wir das gut gelöst haben."
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