SV-Fan Karl sieht 3:0 der Rehberger
Am Rande des rasch herausgespielten Sieges treffe ich Ex-KSC-Trainer Christian Karl zum Gespräch: Eine kurze Nachbetrachtung seines unfreiwilligen Abschieds beim KSC.
Ein starker 1. Durchgang genügt dem SV Cardea Rehberg, um Horn II mit 3:0 zu besiegen. Erwähnenswert dabei ist der lupenreine Hattrick von Torjäger Duran Bakir (5., 21., 28. Min.), stets via schwache rechte Seite des Gegners eingeleitet. Über Hälfte zwei sei geschwiegen, außer vielleicht, dass SV-Schlussmann Pressler sich das eine oder andere Mal strecken musste. Lediglich ein paar schmerzhafte Zusammenstöße verhindern das Prädikat "Sommerfußball" - immerhin gab's wieder mehr als 30 Grad Lufttemperatur. Der SV kann bis zur nächsten Runde eine Position im oberen Tabellendrittel halten.
Blick zurück ohne Zorn
Abseits vom Geschehen auf dem Rasen treffe ich den Ex-Krems-Trainer Christian Karl, um ihn zu einem kurzen Rückblick auf seinen Abgang bei Krems zu bitten.
BB: Herr Karl, Sie besuchen öfter die Spieler ihrer fußballerischen Geburtsstätte hier in Rehberg. Gelingt es ihnen, zwischen Trainer und Matchbesucher zu unterscheiden?
C.K.: Ja schon. Mein Fußballherz schlägt für zwei Vereine - Rehberg und Krems, hier beim SV kann ich mich ausschließlich der Rolle als Zuseher und Fan widmen. Da spielen sich auch keine strategischen Überlegungen im Kopf ab.
BB: Es ist nicht ganz drei Monate her, dass man Sie beim KSC abserviert hat. Konnten Sie in dieser Zeit gedanklich Emotion aus der Sache nehmen?
C.K.: Wie gesagt, mein Herz gehört auch dem KSC, das ist die eine Seite, die ich mir nicht schlechtmachen lasse. Auf der anderen Seite stehen beim Verein Entscheidungsträger, die nicht nachvollziehbare Entscheidungen treffen. Ich fürchte, dass, wenn das so weitergeht, der Verein extrem an Qualität verlieren wird.
BB: Wer hat Sie in dieser schwierigen Zeit der Entlassung aufgefangen oder ist Ihnen beigestanden?
C.K. In erster Linie waren es Leute aus Verein und Umfeld des KSC, die mich nach dem Motto „sie wissen nicht, was sie tun“ getröstet haben. Tatsächlich gibt es ja viele, die getrennte Wege gegangen sind oder diese noch suchen. Ich für mich habe emotional abgeschlossen, konzentriere mich ausschließlich auf die Zukunft.
BB: Apropos, wie geht es Ihnen mit der angepeilten A-Trainer-Lizenz?
C.K.: Im Oktober geht’s los, da drücke ich dann die Trainer-Schulbank - mein Ziel ist es, in fünf Jahren einen Top-Klub zu trainieren. Ich hatte auch viele Anfragen von Vereinen in Niederösterreich. Ohne im Detail vorgreifen zu wollen, sieht es recht gut aus, dass ich nächste Woche schon einen neuen Vertrag bekomme.
BB: Alles Gute dafür und danke für das Gespräch!
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