Die Volkshochschule Krems kämpft ums Überleben
KREMS (don). Die Existenz der Volkshochschule Krems ist gefährdet. Dafür gab es klare Worte von Vorstandvorsitzenden Hans Angerer am vergangenen Donnerstag bei der Jahreshauptversammlung im Kremser Fellnerhof.
"Die Erhöhung der Betriebskosten und der Miete haben Ende 2015 ein Loch im Budget entstehen lassen. Ohne die Hilfe der Stadt werden wir den Verein nicht weiterführen können", erklärte Hans Angerer.
Verein bleiben dreißig Tage
Der für die Finanzen zuständige Vorstand Hans Wondraczek ergänzte: "Es fehlen heuer zirka 45.000 Euro, da die Nachzahlung der Betriebskosten und der Miete am Ende des Jahres dazugekommen sind. Längerfristig wird ein Betrag von 20 bis 30.000 Euro benötigt um den Betrieb aufrecht erhalten zu können.“ Laut dem Vereinsgesetz hat der Vorstand sechzig Tage, um zu prüfen ob eine positive Fortbestehensprognose existiert. Ist das nicht der Fall, muss innerhalb dieser Zeit ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Derzeit bleiben der Volkshochschule Krems noch dreißig Tage.
Darauf hingewiesen wurde seitens des Vorstands, dass mit den Finanzen stets redlich und genau umgegangen wurde und dass diese Situation auch nicht selbst verschuldet wurde. Wortmeldungen dazu gab es von den Gemeinderätinnen Dorothea Renner (VP) und Jasmina Brđaninović (SPÖ) und das Versprechen sich für die Volkshochschule einzusetzen.
Bereits im September 2015 suchte Hans Angerer das Gespräch mit Bürgermeister Reinhard Resch und danach mit Vizebürgermeister Wolfgang Derler, um über die prekäre Situation zu informieren.
"Geschehen ist bis heute nichts. Die Frage ist eindeutig: Will sich die Stadt eine Bildungseinrichtung wie die Volkshochschule leisten oder nicht?", so Angerer, der darauf hinweist, dass die Aufgaben des Vereins vielfältig sind wie Matura-Prüfstelle, dürfen Zertifikate ausstellen wie beim Computerführerschein EDCL, Sprachkurse, Gesundheitskurse und mehr. Insgesamt bietet die Volkshochschule 200 Kurse an. "Der Arbeitsaufwand ist mehr geworden. Kommt der klassische Kremser um einen Kurs zu belegen dauert es drei Minuten. Bei Kursen für Flüchtlingen ist das weit schwieriger. Es kommen mehr Personen, es muss übersetzt werden und ist meist mit mehreren Besuchen verbunden.", gibt der Leiter Leo Faltus zu bedenken, der auf die Integrationsarbeit des Vereins abschließend hinweist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.