Die Özlem Bulut Band live in der Musikschule Kufstein.

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Am Fr. 13. November 2015 um 20:00 Uhr spielt die Özlem Bulut Band auf Einladung des KlangFarben Kulturvereins live im Konzertsaal der Musikschule Kufstein.
Die in Anatolien geborene, in Wien lebende Sängerin Özlem Bulut hat eine großartige Stimme. In ihrer Jugend Straßensängerin, heute hauptberuflich Opernsängerin (Wiener Volksoper), hat sie mit ihrer Band wohl ein eigenes Genre erschaffen. Es ist ein delikater musikalischer Cocktail aus Austro-Pop mit türkischen Texten, anatolischer Volksmusik, orientalischer Weltmusik und Ethno-Jazz den man so noch nicht gehört hat. Mit geschickten Händchen werden die Eigenkompositionen kreativ arrangiert und lustvoll von der Formation gespielt.
Die Lieder, die die mit dem Austrian World Music Award ausgezeichnete Formation dieser Art entstehen lässt, erklingen fern jeder kitschigen und romantisierten Oberflächlichkeit und sind voller Gefühl, Tiefgang, gediegener Eleganz, Leidenschaft und musikalischer Raffinesse.
„Mir war wichtig, eine CD zu produzieren, die man von A bis Z durchhören kann, ohne dass die musikalische Qualität an der einen oder anderen Stelle nachlässt“, erklärt der 1971 in Wien geborene Komponist, Pianist und Arrangeur Marco Annau.
Schon vor dem Zusammentreffen mit der türkischen Sängerin Özlem Bulut bewegte sich Annau in verschiedensten Kontexten zwischen Jazz, klassischer Musik und Kompositionen für Theater, Film und Kabarett.

Die Musik bringt wortgewandte Liebesbotschaften und Politisches in (türkischem) Schmäh verpackt. Ein Feuerwerk der Sinnlichkeit wird musikalisch entfacht, das bis zum letzten Ton in Bann zieht, berührt und zum Tanzen verführt.
Die CD der Özlem Bulut Band heißt "Ask" (Liebe). Auftakt bildet das Lied „Ask bitmez“ (Liebe endet nicht). Es versetzt sofort in ein „1000 und eine Nacht“- Gefühl, geht aber gleich zur Sache: Hinterfragt werden traditionelle Bewertungen und Interpretationen. Beantwortet wird aus betroffener Sicht: „Wem soll ich zugezwinkert haben?“ Frau, die ihre Haare offen trägt und elegant mit den Hüften schwingt, klärt auf. Sehnsucht findet sich in Zeilen wie „Nur ich, der Zug und du in mir“. Lebenssituationen werden taktvoll aber unbeschönigt transportiert. Bspw. Existenz ohne Legalität ( „ID“), Abschied, Zwangsheirat … sowie erotische Intimität im Titel „Sürme“ (dt. Lidstrich). Ein Freund, der mehr sein möge („Was uns fehlt ist ein Zimmer“) und ein keckes Lied über eine schwarze Katze lässt Kino im Kopf entstehen. Generell erhält man einen erstaunlichen Blick in eine Kultur, die sich uns viel ähnlicher erweist, als manch schneller subjektiver Eindruck. Die Gefühle der Menschen sind überall ähnlich. Und wenn z. B. von einer Zehnjährigen („Fatma“), die heiraten muss, erzählt wird, schockiert das nicht einmal. „Irgendwie“ wissen wir „es“. Die KünstlerInnen schaffen, dass man nicht in trauriges Ohnmächtigkeitsgefühl sinkt, sondern sich erinnert, dass genügend verändert werden muss, wenn man sich Mitgefühl und Solidarität auf die Brust heftet. Sinn und Sinnlichkeit, hochpoetische Dichtkunst, die auch ohne Übersetzung wirkt, schmeichelt Ohr und Emotionszentrum und was könnte diesen beeindruckenden Reigen musikalischer Vielfalt besser abrunden, als ein zartes Schlaflied, das des Abends durch Stimme und Klavier in Schlichtheit leuchtet? Was das Cover verspricht, hält die Musik: Hohe Qualität und wesentliche Botschaften. Ein starkes Stück, das man durchgehend im Player laufen lassen kann, trägt und fasziniert. Liebe war noch nie so unkitschig. (Music Austria - Mica)

Wann: 13.11.2015 20:00:00 Wo: Musikschule , Krankenhausg. 16, 6330 Kufstein auf Karte anzeigen
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