"Wir lieben Mythen und die Natur"

Die Band "Faun" kombiniert erfolgreich alte Instrumente mit modernen Einflüssen. | Foto: Faun
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  • Die Band "Faun" kombiniert erfolgreich alte Instrumente mit modernen Einflüssen.
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KUFSTEIN (ck). Die deutsche Mittelalter- bzw. Pagan-Folk-Band "Faun" läutet am 6. Juni mit einem Konzert das Ritter-Fest auf der Festung Kufstein ein. Wir sprachen mit Oliver Pade, dem Sänger der Gruppe, über die Musik von "Faun", seine Erinnerungen an Kufstein und was der Band die zweifache Nominierung für den deutschen Musikpreis "Echo" bedeutet.

Bezirksblatt: Wofür steht der Name "Faun" und wie seid ihr darauf gekommen?
Oliver Pade: Faun ist eine mythologische Gestalt aus der Antike und ein bisschen die Verbindung zwischen der Natur und der Welt der Götter. Wir als Band glauben daran, dass Natur und Umweltschutz sehr wichtig sind. Das ist Teil der Inspiration für unsere Musik. Und deswegen ist "Faun" ein sehr guter Name. Wir bleiben auch nicht im Mittelalter stehen, sondern gehen auch auf griechische, römische und persische Texte oder in die Zeit der Vikinger zurück. "Faun" ist also keine reine Mittelalterband, sondern wir lassen uns von verschiedenen Mythologien der Weltgeschichte inspirieren.

Wie entstehen eure Lieder?
Teilweise haben wir eine Geschichte, die uns sehr am Herzen liegt, oder wir verpacken ein Gedicht oder einen aktuellen Anlass in altertümliche Sprache. Der zweite Weg ist, dass wir alte Quellen finden, z.B. von Ovid, die wir dann vertonen. Auch die Instrumente müssen dazu passen: Bei einem Vikingertext schauen wir dann etwa, dass wir nordische Instrumente dafür verwenden.

Welche speziellen Instrumente spielt ihr, um der Musik den typisch "alten" Klang zu verleihen?
Wir haben uns als Band irgendwann auf ein paar Instrumente spezialisiert. Dabei sind meistens eine Laute, ein Dudelsack, eine Drehleier, eine Schlüsselfidel und dazu verschiedene Flöten und Trommeln. Wir forschen auch immer nach Klängen und arbeiten mit Instrumentenbauern zusammen. Denn wenn man es als Musiker schafft, dass ein Klang "rund ist", dann entstehen sehr viele innere Bilder. Man muss aber immer bedenken: Wir haben das Gehör von Menschen des 21. Jahrhunderts - das darf man nicht unterschätzen und man muss sich etwas der heutigen Hörgewohnheit anpassen. Es ist nicht unser Anspruch, eine ganz authentische Gruppe des Mittelalters zu sein - wir wollen das mischen und hauptsächlich die Mythen und Inhalte dieser Zeit transportieren.

Gibt es für "Faun" Rituale vor dem Auftritt?
Das Schöne ist, wir machen seit über 10 Jahren nichts anderes als Musik. Da ist man eingespielt und es ist vor Auftritten eine große Routine dabei. Aber wir versuchen vor jedem Auftritt, den Stress und den Alltag hinter uns zu lassen, und machen etwa einen Kreis, um zu erleben, dass wir als Gruppe eine Einheit sind. Denn im Gesang hört man jede Stimmung, die man mit auf die Bühne trägt.

Warst du schon einmal in Kufstein bzw. auf unserer Festung?
Das ist bei mir eine halbe Ewigkeit her, so 100 Jahre (lacht). Ich war vor "Faun" als Jongleur unterwegs und habe Feuershows gemacht. Damals war ich mehrmals für Firmenevents auf der Festung Kufstein. Ich finde diese Anlage sehr, sehr beeindruckend und toll. Beim Ritter-Fest auf der Festung waren wir noch nie und da sind wir schon sehr gespannt. Wir haben auch schon sehr lange nicht mehr in Österreich gespielt, obwohl immer wieder Anfragen kommen. Jetzt ist dieser Auftritt also schon längst überfällig.

Euer aktuelles Album "Von den Elben" erschien im Vorjahr. Wird schon an einem neuen gearbeitet?
Ja, unsere "Von den Elben"-Tour ist jetzt vorbei, nun kommen einige Festivaltermine und noch im Jahr 2014 wollen wir das nächste Album veröffentlichen. Dafür sind wir bereits im Studio und wir sind schon relativ weit.

Ihr seid für zwei Echos nominiert (Anmerkung: Gruppe National Rock/Pop, Newcomer des Jahres national), die Verleihung findet am Sonntag statt. Was bedeutet euch diese zweifache Nominierung für den wohl bekanntesten deutschen Musikpreis? Eure Musik ist in den letzten Jahren ja kommerzieller geworden - das haben eure langjährigen Fans nicht nur positiv gesehen. Seht ihr die Nominierungen deshalb auch als Bestätigung für euren musikalischen Weg?
Ich habe die letzten Jahre witzigerweise immer Konzerte gespielt, als der Echo vergeben wurde. Ich habe die Verleihung dann im Hotelzimmer geschaut, aber die Türe für uns selbst zum Echo, zu diesen hohen Hallen der Musik, war bisher verschlossen. Jetzt wahrgenommen zu werden mit dem, was man macht, ist schon eine gewisse Genugtuung.

ZUR SACHE: GEWINNSPIEL

Wir verlosen exklusiv für unsere Leser 2x2 Karten für das "Faun"-Konzert auf der Festung Kufstein. Um teilzunehmen, senden Sie uns bitte am Montag, den 31. März, zwischen 15 und 18 Uhr ein Mail mit dem Betreff "Faun" sowie Ihren Kontaktdaten an kufstein.red@bezirksblaetter.com. Die Gewinner werden von uns per Mail verständigt. Viel Glück!

Nähere Infos zum Ritter-Fest sowie zum Festival-Konzert auch auf der Homepage der Festung Kufstein.

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