Pater Hans Schmid: Helfende Hände sind heiliger als betende Lippen

Er lebt seine Überzeugung: Pater Hans Schmid.
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SEE (jota). Er ist eine Persönlichkeit, weltoffen und gleichzeitig bescheiden, intelligent und mutig: Pater Hans Schmid aus See, der derzeit auf Heimaturlaub ist. "Helfende Hände sind heiliger als betende Lippen" - diesem Grundsatz der Hlg. Theresa von Kalkutta ist er ein Leben lang treu geblieben. Jede Spende kommt hundertprozentig an.
Man könnte Pater Hans Schmid stundenlang zuhören, wenn er aus seinem ereignisreichen Leben erzählt. Nächstes Jahr wird er 80 Jahre alt und hat in seinen fast 40 Jahren, die er als Herz-Jesu-Missionar in Brasilien verbracht hat, 90 Brunnen gebaut. "Brunnen bedeuten Leben und mit Wasser ist es möglich, dass die Menschen auch in einer trockenen Umgebung Gemüse anbauen können", erzählt Schmid mit Leidenschaft. Seine Augen leuchten, wenn er erzählt, dass der letzte Brunnen während der Fußball-Weltmeisterschaft gebohrt wurde. "Brunnen sind teuer, so kostet 1 Meter Bohrung ca. 25 Euro", erklärt Schmid. 80 bis 100 Meter muss man in die Tiefe, die Verkleidung kostet nochmals dasselbe. So kommt ein lebensrettender Brunnen auf 4000-5000 Euro. "Dann können aber viele Menschen davon leben", ist Schmid begeistert. Es gibt nur Gemeinschaftsgärten, jede Person hat 5-6 Beete mit ca. 50-100m2. "Die Regierung kauft den Gärtnern ihr Gemüse ab und gibt es kostenlos an Spitäler oder Kindergärten weiter. Sie bezahlen zwar nicht so viel, dafür sind es sichere Abnehmer. Sonst müssen die Gärtner ihr Gemüse direkt verkaufen!", erklärt der Pater, der Hilfe zur Selbsthilfe leistet. "Es wird alles biologisch und ohne Spritzmittel angebaut!"
Pater Hans Schmid ist in den trockensten Gebieten im Nordosten in Brasilien, ua in Fortaleza, der viert- bzw. fünftgefährlichsten Stadt weltweit, tätig. Auf die Frage, ob er sich nie gefürchtet hat, meint er:" Ich war jahrelang auf der Liste der 94 bedrohtesten Menschen in ganz Brasilien."
Jedes Jahr würden 200 Leute in der 40.000 Menschen umfassenden Gemeinde, wo er sich für die Menschen einsetzt, umgebracht. "In sechs Gefängnissen sind über 10.000 Gefangene, Aufstände werden angezettelt, die Drogenbosse kontrollieren innen und außen!", so Schmid. Auch hier würde es immer wieder Hunderte Tote geben.
Schmid sei in einem Wechselbad der Gefühle gewesen. "Ich bekam von einem Bischof Seelsorgeverbot wegen Ungehorsam. Der Grund war, dass ich nachgefragt hatte, wo Spendengelder geblieben sind", so Schmid. Der Bischof wurde bald abgesetzt und Schmid rehabilitiert. Schmid erhielt jetzt eine besondere Auszeichnung und Ehrung der Diözese, weil sich das Leben vieler Menschen durch den Brunnenbau grundlegend zum Besseren verändert hat.
Schmid möchte seine Projekte auf jeden Fall fortsetzen. Spenden, die zu 100% ankommen, können auf folgendes Konto bei der Raiffeisenbank Paznaun überwiesen werden: AT37 3624 8000 0042 9712 (Johann Schmid)

Er lebt seine Überzeugung: Pater Hans Schmid.
Pater Hans Schmid setzt sich für die Menschen in Brasilien ein.
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