"Ein sehr guter Boden"

Foto: FUSSL Modestraße

BEZIRKSBLÄTTER: Was waren die ersten Grundsteine der Fussl Modestraße?
Ernst Mayr: „Vor 141 Jahren wurde von meinen Vorfahren der Grundstein mit einer kleinen Greißlerei gelegt. Meine Großmutter war eine geborene Fussl und heiratete einen „Mayr“. Die Filialisierung begann 1981 unter meinen Eltern mit einer Filiale in Oberösterreich.
Es gab allerdings einmal eine Urkunde aus dem 16. Jahrhundert, in der ein Schneidermeister namens Fussl aus Wörgl zu Wort kommt. Diese Urkunde könnte belegen, dass wir ursprünglich ein Tiroler-Geschlecht sind. Die Urkunde gibt es aber nicht mehr.“

Fussl eröffnet in Landeck seine 142. Filiale. Warum kam die Bezirkshauptstadt überhaupt in Frage?
„Landeck ist eine gewisse Vorbildstadt. Das gemeinschaftliche und gesellschaftliche Leben spielt sich da ab, wo die Leute leben, nämlich in der Innenstadt. Nicht so in Imst. Da sind nämlich die Geschäfte am Stadtrand angesiedelt.
Zudem ist Fussl spezialisiert auf Bezirksstädte. Unsere Mode ist für die Bevölkerung auf dem Land gemacht. Es gibt österreichweit nur vier Bezirksstädte, wo wir noch nicht vertreten sind. Als möglicher Standort ist Landeck schon seit zehn Jahren im Gespräch. Jetzt ist es endlich gelungen unser Vorhaben zu finalisieren.“

Wie sieht‘s in Sachen Personalrekrutierung für die neue Filiale in Landeck aus?
„Die Einschulungsphase ist soweit am Ende. In Landeck werden sechs Mitarbeiterinnen beschäftigt sein. Drei davon haben wir von Mode Bilgeri übernommen.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Mitarbeiterinnen kennen das Haus und Bilgeri-Mode hat ähnliche Vorstellungen wie Fussl.“

Wie positioniert sich Fussl?
„Fussl bekennt sich ganz klar zur Mitte – was den Modegrad unserer Kollektionen betrifft und auch im Preisgefüge. Wir wenden uns an modisch interessierte Menschen, die Wert auf gute Qualität zu einem fairen Preis legen.
Wir sind genauso positioniert wie der VW beim Auto: Fussl ist kein Mercedes und kein Skoda, sondern ein VW.
Zudem sind alle anderen Mitbewerber keine österreichischen. Marketing, Logistik, Tischlerei und die Führungsmannschaft ist bei Fussl alles in Österreich. Alles kommt der lokalen Wirtschaft zugute.“

Am 23. August steht die Landecker Einkaufsnacht an. Gibt es da schon ein Kundenzuckerl?
„Wir sperren erst am 27. September auf. Für die Landecker Bevölkerung gibt es aber schon bei der Einkaufsnacht vor unserer neuen Filiale Gutscheine und Kundengeschenke.“

Kommt eine Mitgliedschaft bei der Leistungsgemeinschaft in Frage?
„Wir sind in jeder Stadt bei den Kaufmannsgemeinschaften dabei. Bei der Leistungsgemeinschaft sind wir dabei.“

Warum glauben Sie, musste die Bilgeri-Filiale in Landeck zusperren?
„Meine Vermutung sind die Filialen außerhalb von Landeck, die finanziell zu kämpfen hatten.
Keine Frage: Landeck ist ein sehr guter Boden.“

Warum wollen Menschen bei Fussl arbeiten?
„Wir wollen den Menschen im Mittelpunkt sehen. An erster Stelle stehen unsere Kunden, dann kommen die Mitarbeiter und dann kommt lange nichts und dann erst der Chef. Wenn der Kunde und Mitarbeiter zufrieden ist, bin ich es auch.
Normal fährt ja der Chef das beste Auto. Bei Fussl gibt es Führungskräfte, die fahren ein besseres Auto als ich“ (lacht).

Unterstützt Fussl soziale Projekte?
„Ja. Wir betreiben jedes Jahr soziale Geschäfte. Derzeit wird der Bau eines Schulgebäudes in Äthiopien mit 60.000 Euro unterstützt.
Wir wollen nicht nur unsere Kunden glücklich machen, sondern auch andere Menschen.“

ZUR SACHE:
FUSSL Modestraße
- beschäftigt rund 1.000 MitarbeiterInnen (davon rund 70 Lehrlinge)
- erwirtschaftet jährlichen Umsatz von 115 Millionen Euro
- führt in den meisten Filialen Damen-, Herren-, Kindermode

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