Landstraße
Auf Grätzeltour mit dem Bezirkschef
Von Wien Mitte bis zum Rochusmarkt: Die bz war mit Bezirkschef Erich Hohenberger auf Tour.
LANDSTRASSE. "Wir treffen uns bei Wien Mitte", hieß es vor dem Grätzelspaziergang der bz mit Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ). Warum, das war schnell klar. "Es ist mein Lebenswerk", lacht er und erzählt seine persönliche Geschichte. 1966 startete der Bezirkschef bei der ehemaligen Zentralsparkasse in Wien Mitte seine Karriere an der Bank – direkt nach dem Schulabschluss. "Ich habe dort meine ersten Schritte im Berufsleben gemacht", erinnert er sich.
Aber er denkt nicht nur an Positives: "Gegenüber der Bank war ein hässliches blaues Haus und hinten ein Busparkplatz." Hohenberger zog es dann in die Politik, die Probleme in Wien Mitte vergaß er nie. Rund 25 Jahre dauerte es von der Planung eines neuen Areals bis zur Realisierung. (mehr zum Thema auf meinbezirk.at/tag/wien-mitte)
Bunter Rochusmarkt
"Heute kann ich mit Recht und Stolz sagen, dass ich der einzig Überlebende in der gleichen Funktion bin, der dabei war und noch alle Aktenvermerke hat." Sein Verbündeter damals: Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und sein berühmter Ausspruch "Des Rotznstadl muass weg". Es ging hin und her, Bürgerinitiativen stellten sich gegen das Hochhausprojekt, nächtelange Sitzungen waren die Folge. "Wir haben um jeden Quadratmeter gefeilscht", so Hohenberger.
Herausgekommen ist das heutige Bauwerk, das zwar anders geplant war, mit dem aber mehr oder weniger alle leben konnten. Von Wien Mitte wurde weiter spaziert, über die Landstraße bis zum Rochusmarkt. Ein Ort, an dem sich Hohenberger gerne aufhält und Gespräche mit den unterschiedlichsten Leuten führt. "Ich habe seinerzeit mit dem Marktvertreter gegen die Stadt gekämpft, weil alle Stände einheitliche Markisen bekommen hätten müssen." Hohenberger setzte sich für einen bunten, lebenden Markt ein. Der Rochusmarkt wurde sogar mit einem Bezirksoscar gewürdigt.
Die Landstraße wächst
Was für Hohenberger nicht fehlen darf, sind seine regelmäßigen Besuche im "Rochus", das Lokal gleich neben dem Markt. "Hier kann ich gute Gespräche führen und es ist in der Nähe des Amtshauses." Immer wieder macht er auch einen Abstecher in die Post am Rochus. "Es ist zum zentralen Punkt im Bezirk geworden, der Markt hat auch davon profitiert", freut sich der Vorsteher. Soll es mal etwas ruhiger zugehen, dreht er auch gerne eine Runde im Arenbergpark. "Da fallen mir dann oft Sachen auf, die man noch verbessern könnte und das nehme ich dann gleich in die Hand", lacht er.
Die Landstraße wächst – und gerade deshalb gibt es viele Orte, die Hohenberger beschäftigen, wenn er an die Zukunft denkt. Allen voran der Heumarkt. "Mir geht es hier nicht um die Höhe eines Turms, sondern um die Zukunft des Wiener Eislaufvereins. Der gehört dringend saniert, aber wer übernimmt die Kosten?", meint er. Positiv sieht der Bezirkschef den Umbau des Paulusplatzes, der bereits in vollem Gang ist. So steht in der Landstraße in Zukunft noch einiges an. Und Hohenberger hofft noch auf viele weitere Spatenstiche.
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